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Gutes aus Afrika

■ Der richtige Weg führt oft nach Hause: UN-Jahrbuch zu Flüchtlingsfragen in Afrika

Es gibt positive Nachrichten aus Afrika: Die Zahl der Flüchtlinge ist zwischen 1996 und 1997 von 5,6 auf 3,9 Millionen gesunken. „Bedeutende Fortschritte bei der Beachtung der Menschenrechte und der Ausformung demokratischer Regierungsformen“ seien zu verzeichnen. Diese Trends stellt die Deutsche Stiftung für UNO- Flüchtlingshilfe ihrem neuen Jahrbuch mit dem Titel „Afrika – Kontinent in Unruhe“ voran.

Geliefert wird ein unsystematischer Überblick über afrikanische Flüchtlingsprobleme, von der Tragödie des Biafra-Krieges in Nigeria 1967–1970 bis zur Erstellung von Sammellagern für Binnenflüchtlinge in Burundi 1997. Ein Gedicht aus Somalia steht neben eher wissenschaftlich-technokratischen Betrachtungen wie zum Beispiel über die Problematik der Rückkehrerintegration in Eritrea. Ein Anspruch auf Vollständigkeit oder Einheitlichkeit der Beiträge wird nicht erhoben, was den Genuß einzelner Kapitel für den Gelegenheitsleser steigert und den Nutzen für den Systematiker schmälert.

Der heimliche Schwerpunkt liegt weniger auf der Entstehung von Flüchtlingskrisen als auf ihrer Bewältigung. Am Schluß des Buches kehrt der Tuareg Hamadou Ag Gatanai mit seiner Familie auf einem UNHCR-Lastwagen aus Burkina Faso in seine Heimat zurück, Temera im Norden Malis. „Der Bürgermeister tritt heran, streckt seine Arme nach oben zu Hamadou Ag Gatanai. Lange halten sich die beiden Tuareg an den Händen. Keiner spricht.“ Solche unspektakulären Geschichten werden im journalistischen Tagesgeschäft meist übergangen. Wo es nichts zu berichten gibt, ist Afrika auf dem richtigen Weg. D.J.

Klaus-Henning Rosen (Hrsg.): „Jahrbuch der Deutschen Stiftung für UNO-Flüchtlingshilfe 1997/98“. Ost-West-Verlag 1997, 174 S., 28,80 DM

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