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Soundcheck

Gehört: The Sound of Hinterzimmer-Festival. „Die klingen ja wie Velvet Underground.“Diesen Satz werden sich die Vermoosten Vlöten wohl noch öfter anhören müssen. Fürwahr: Wie die beiden Berlinerinnen das „Hinterzimmer“-Festival in der Markthalle eröffneten, so ganz allein mit ihren stillen, sehr traurigen Songs, da schwebte über all den Banjos, Gitarren und leicht daneben programmierten Rhythmusmaschinen immer ein verwirrender Hauch der Legende durch den Saal. Überhaupt ein merkwürdiger Auftakt für ein Konzert, bei dem primär alte und neue Konsensbands gefeiert werden sollten, quasi als versöhnlicher Ausklang nach Weihnachten.

Allen voran die besinnlichen Fink, von einigen ganz heiß als der Newcomer '97 gehandelt, und natürlich die großen Aeronauten, die in nur 50 Minuten mindestens 40 Jahre neuere und gut klingende Musikgeschichte umarmten und die gut 400 Popverliebten tanzen und leicht federn ließen. Das war „Jetzt Musik“ohne Koketterie. Kurz vor zwölf kam Konzertinitiator und Ultra-Headliner Knarf Rellöm auf die Bühne, sah und spielte sein vielleicht bestes Konzert. Die Beats kamen vom Plattenteller, die Gitarre brachte immer noch das eindeutige Statement in Sachen Pop und Soul.

Das Jahr geht zu Ende, Zeit für Systemkritik: „Internet kills the videostar“, sang Rellöm, und fast schien es, als würde er auch daran glauben. Das sind Aussichten, mit denen man leben kann. Oliver Rohlf

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