■ Berliner Telegramm
: "Suchen tut mich keiner"

„Auf die Menschheit bezogen, steht die Welt momentan doch auf dem Kopf. Maßlosigkeit und Süchte stehen an erster Stelle. Es ist im Grunde genommen scheißegal, ob ich nun nach Geld oder nach Drogen süchtig bin (...)“

„Der Hund, der, tja, wenn ich das wüßte, ich weiß, daß er noch lebt, das spür' ich, aber ich weiß nicht, wer ihn geklaut hat. Das ist hart, das stimmt, aber ich bin das gewöhnt. Wenn ich erstmal anfange zu erzählen, dann erzähle ich nämlich richtig lange und lange und nochmals lange.“ In dem Buch „Suchen tut mich keiner“ berichten zum ersten Mal jugendliche Obdachlose selbst aus ihrem Leben. Das Buch ist eines von vielen Hilfsprojekten des Vereins „Karuna e.V.“ aus Berlin. Über 7.000 Minderjährige leben in Deutschland auf der Straße. Der Verein organisiert mehrere Wohnprojekte, Informationszentren und Anlaufstellen für Straßenkinder, sowie die Zeitung Zeitdruck, die von obdachlosen Jugendlichen gemacht und verkauft wird. Der Erlös der Zeitung wie auch des Buches kommt diesen Projekten zugute. Karuna e.V. plant jetzt die „Stiftung Brückenkinder“ zu gründen. „Nur eines weiß ich – meine Kinder später mal sollen nie das durchmachen, was ich durchgemacht habe.“ bst

Karuna e.V., Kaskelstraße 15, 10317 Berlin, Tel: 5548-9526

Foto: Thomas Hübscher