: Unterm Strich
Die Schauspielerin Jutta Hoffmann erhält den in diesem Jahr zum ersten Mal von der Stadt Leipzig vergebenen Caroline-Neuber-Preis. Damit werde das herausragende Engagement einer „erst im Osten, dann im Westen, jetzt im Vereinten großartigen und erfolgreichen Schauspielerin“ gewürdigt, heißt es in der Begründung der Jury. Die mit 12.000 Mark dotierte und mit Caroline Neuber nach einer Theaterreformerin des 18. Jahrhunderts benannte Auszeichnung soll künftig alle zwei Jahre an deutschsprachige Theaterkünstlerinnen vergeben werden. Jutta Hoffmann wurde 1941 in Halle geboren und studierte von 1959 bis 1962 an der Filmhochschule Potsdam-Babelsberg. Sie war danach am Berliner Maxim- Gorki-Theater, am Deutschen Theater und am Berliner Ensemble engagiert. Daneben arbeitete sie kontinuierlich bei Film und Fernsehen. Nach der Ausbürgerung von Wolf Biermann spielte Hoffmann ab 1978 zunehmend an Theatern im Westen, bis sie schließlich endgültig übersiedelte. Seit 1983 arbeitet sie an den Münchner Kammerspielen und am Hamburger Schauspielhaus. Seit 1991 lehrt sie als Professorin für darstellende Kunst an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater.
Nach wochenlangen Querelen um das diesjährige Konzert zum Jahrestag der Zerstörung Magdeburgs am 16. Januar 1945 ist dem Generalmusikdirektor des Theaters der Landeshauptstadt, Mathias Husmann, fristlos gekündigt worden. Das berichtete gestern die Magdeburger Volksstimme. Anlaß der Kündigung Husmanns sei dessen Weigerung gewesen, zum Jahrestag der Bombardierung der Stadt Beethovens neunte Sinfonie mit dem Schlußchor „Ode an die Freude“ zu dirigieren. Als Begründung führte er an, daß das Werk der Trauer um die Opfer des Krieges nicht gerecht werde und die Aufführung zu DDR- Zeiten von der SED verordnet worden sei.
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