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Verbindung ist da!

■ Wie man heute schon billiger telefoniert

Telefonieren ist billiger geworden. Das hat sich meist noch über das Telekom-Netz rumgesprochen. Selbst Bremens Großbetriebe trauen sich noch nicht ins private Telefon-Dickicht von ACC bis WorldCom.

Just aber gelang der taz die erste Alternativ-Verbindung nach Berlin. Zum Super-Spar-Preis bei MobilCom: 19 Pfennig in der Minute. Bei der Telekom hätte man dafür in diesen Nachmittagsstunden knapp das Doppelte berappt – vormittags gar grausame 60 Pfennig. Die 19 Pfennig Quatschkanal gibt's als Lockruf der MobilCom bis Ende dieses Monats: Einfach die Vorwahl 01019 wählen, dann die normale Vorwahl und die Rufnummer...und schon piept das Besetztzeichen. Meistens zumindest. Denn die MobilCom ist völlig überlastet. Weil die böse Telekom ihr nicht genügend Leitungen zur Verfügung stellt, behauptet die strenge Dame in der Hotline: „Aber es werden jeden Tag mehr.“Wem das Warten zu bunt wird, kann's bei Arcor probieren. Unter der Vorwahl 01070 kostet das Telefonieren im 50-Kilometer-Bereich sogar nur 16 Pfennig (statt 28 Telekom-Pfennig); bei Gesprächen bis 200 Kilometern spart man noch vier Pfennig in der Minute. Immerhin kommt kein unverbindliches „Schön, daß sie sich für uns interessieren!“wie bei Talkline oder bei Otelo. Hier hat das neue Telefonzeitalter zumindest für Bremer noch nicht begonnen. Das alles läßt sich Tag für Tag ausprobieren. Die Gebühren zeigt die nächste Telekom-Rechnung. Einfach und ohne Zusatzkosten, auch ohne die vieldiskutierten Wechselgebühren der Telekom.

Diese treffen höchstens den, der sich schon heute einen Telekom-Konkurrenten sucht. Mit einem „Preselection“-Vertrag, um das nervige Vorwählen zu vermeiden. Interessant ist das nur für Bremer mit Fernweh. Solange die Hansestadt noch keinen „City-Carrier“mit einem eigenen Stadtnetz hat, solange gilt die Faustregel des Telekom-Sprechers Bernd Lantin: „Wer mehr als die Hälfte seiner Gespräche im Ortsnetz hat, dem kann kein Wechsel empfohlen werden.“Das ändert sich, wenn erst die EWE-Tel (ab 1.2.) und die Nordkom im Großraum Bremen ihre Netze öffnen. Die EWE-Tel hat Ortstarife von 8 Pfennig pro Minute, im 50-Kilometer-Bereich kostet die Minute 21 Pfennig und selbst Ferngespräche, die die City Carrier über Global Players wie die Telekom laufen lassen müssen, sind immer noch billiger als dortselbst. Aber soweit ist es noch nicht. Noch gründen sich ständig neue Telefongesellschaften. Und am 1. März purzeln die Preise der Telekom. Die taz bleibt am Hörer. ritz

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