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Mumien und Models

■ Das Museum für Kunst und Gewerbe ist Hamburgs erfolgreichstes Museum

Knapp 100 Millionen Besucher haben Deutschlands Museen, seit vergangenem Jahr erstmalig seit Jahren mit leicht abnehmender Tendenz. Mehr als verdoppelt hat sich aber die Besucherzahl im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe: von 160.000 auf 340.000. „Das letzte Jahr war einfach wunderbar“, sagte Direktor Wilhelm Hornbostel gestern auf der Jahrespressekonferenz. Magnet für die Hälfte aller Besucher war die „Mumien“-Ausstellung. Per Mausklick am Computer tote Ägypter auspacken, das macht auch den Kids Spaß: Allein an die 2000 Schulklassen konnten angelockt werden.

Das „gelbe Schloß an den Gleisen“hat von allen Hamburger Museen die besten Erfahrungen mit privatem Engagement. Auch der Erweiterungsbau, der in wenigen Wochen begonnen wird, entsteht ohne Staatsgeld: Die Schümann-Stiftung organisiert die nötigen 12 Millionen Mark. Wenn die Erweiterung 1999 eingeweiht ist und mit der Beurmann-Sammlung die weltweit bedeutendste Musikinstrumentensammlung gezeigt werden kann, wird als nächstes für vier bis fünf Millionen Privatmark der Eingangs- und Shop-Bereich umgestaltet werden. Doch bei aller Kommerzialisierung, an den Bedingungen der geplanten „Verselbständigung“muß noch gearbeitet werden: „Man wird ein Museum wie dieses nie privat führen können“, so Hornbostel, aber in guten Jahren könne man dem doch nahekommen.

Kunst und Gewerbe werden sich am Steintor auch weiterhin treffen. Am 22. Januar kommt Fotostar Peter Lindbergh samt den Luxusgeschöpfen Naomi Campbell, Nadja Auermann und Lynn Köster aus Paris, um eine Retrospektive seiner Fotos zu eröffnen, und im Sommer dokumentieren 120 Münzautomaten die Geschichte dieser „FreiZeitzeugen“, die meisten ganz unmuseal bespielbar. Insgesamt bietet das Haus 1998 etwa 15 Sonderausstellungen. Hajo Schiff

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