: Galerienspiegel
Als Illustrator von Literatur war Oskar Kokoschka besonders kompetent, war er doch wie manche Expressionisten genauso Dichter. Der vor fünfzehn Jahren gestorbene Klassiker der Moderne fertigte die meisten seiner 600 Lithographien und Radierungen zu eigenen Texten und denen seiner Freunde, aber auch zur Bibel und der griechischen Mythologie. „Auswahl aus dem graphischen Werk von 1906-1976“. Eröffnung mit Einführung durch Ortrud Westheider heute, 19.30 Uhr, Galerie Boskamp-Oltmanns, Heilwigstr. 101, Di-Fr 14.30-18.00, Sa 11-17 Uhr, bis 30. September.
Nachdem der Hamburger Künstler SAM (ehemaliger „Cheap-Artist“ und Mitbetreiber des Ausstellungsraumes Karolinenstraße 12) vor zwei Jahren 40 Pferde ausstellte, sind jetzt Autoporträts dran. Gezeigt werden Kleinwagen, Audis, Kastenwagen, Kleinbusse..., und manche sehen aus wie Pinguine. „Vierzig Bilder vom Verkehr“, Eröffnung morgen, 20 Uhr. Galerie 13, Taubenstr. 13, bis 2. September.
In ihrem spielerisch leichten Farbumgang spiegelt sich das südamerikanische Temperament: Clementia Labin kam aus Venezuela und studierte in Hamburg bei Franz Erhard Walther, Kai Sudeck und Sigmar Polke. Ihre freundliche Farbwelt setzt auch Gold und Silber ein und ist immer über das Einzelbild hinaus als Malerei-Installation auf den Raum bezogen – und das wird im Säulensaal der Münzburg gut funktionieren. Eröffnung morgen, 19 Uhr. Galerie Kammer, Münzplatz 11, Di-Fr 11-18, Sa 11-14 Uhr, bis 28. September.
Freie Kunstschulen leisten wichtige Arbeit zwischen Freizeitkultur und Professionalität: Magische Stühle, perfekte Holzplastiken, großformatige Malerei, Blechautos und ein Schafwolltisch samt Wollsuppe sind die Eckpunkte eines Spektrums ganz verschiedener Mentalitäten, wenn die Ateliers zu Ausstellungsräumen umgewandelt werden. Ausstellung im „Atelier Altona“, Winterstr. 4-8, 16-20 Uhr, noch bis 25. August.
Was ist eigentlich in den vielen umgenutzten Fabriken in Ottensen los? Einblick in das postindustrielle Leben zwischen Szene und Sozialarbeit bietet ein Rundgang des Museums der Arbeit: „Die neuen Fabrikanten“. Treffpunkt Altonaer Bahnhof, Ausgang Ottenser Hauptstraße, am Sonntag um 14 Uhr.Josch
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