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Drogenszene vertreiben

■ Platzverweise auch im Schanzenpark

Auch im Schanzenviertel sprach die Polizei jetzt die ersten Platzverweise gegen mutmaßliche Mitglieder der offenen Drogenszene aus. Nach einem entsprechenden Formular der Polizei, das der taz vorliegt, umfaßt der „Platz“ das gesamte Gebiet in und um den Sternschanzenpark, inklusive S- und U-Bahnhof, Schanzenstraße und den Kleinen Schäferkamp. Nur Datum und Uhrzeit, nicht aber die Dienstnummer des Polizisten werden auf dem Vordruck eingetragen.

Platz- beziehungsweise Gebietsverweise wurden bisher schwerpunktmäßig in St. Georg eingesetzt, um die Vorgabe der Innenbehörde – „Entzerrung“ der offenen Drogenszene – umzusetzen. Nachdem inzwischen einige tausend Platzverweise erteilt wurden und seit vergangener Woche die rechtlich umstrittenen Gebietsverbote für ein halbes Jahr erteilt werden, hat sich die harte Drogenszene teilweise in den Sternschanzenpark verlagert, wo bisher nur Koks gedealt wurde.

„Es ist genau das eingetreten, was wir befürchtet haben“, erklärte Rainer Schmidt von der Drogenhilfeeinrichtung Palette auf taz-Anfrage. Vertreibung bewirke nur Verlagerung. „Wenn die Drogenszene und die Junkies sich weder in St. Georg noch im Schanzenpark aufhalten dürfen, werden sie schließlich in einem Wohngebiet landen.“ Die Situation, warnte Schmidt erneut, sei dann nicht mehr kontrollierbar. sim

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