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Chronologie des Chiapas-Konflikts

1994

Januar: Die Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) besetzt mehrere Provinzhauptstädte. Die Zapatisten fordern mehr Rechte für die Indios und Autonomie für die Provinz Chiapas. Bei Kämpfen der Guerilla mit den Bundestruppen kommen Hunderte ums Leben.

Februar: Unter Vermittlung von Bischof Samuel Ruiz Garcia beginnenFriedensgespräche in San Cristóbal de las Casas, die in eine 24-Punkte-Vereinbarung münden. Sie wird von 97 Prozent der EZLN-Anhänger abgelehnt.

März: Ermordung des Präsidentschaftskandidaten der Partei der Institutionellen Revolution (PRI).

August: Sieg des PRI-Kandidaten Ernesto Zedillo beiPräsidentschaftswahlen.

Oktober: Bildung einer Nationalen Vermittlungs-Kommission (CONAI).

Dezember: Friedliche Besetzung von 34 Ortschaften durch die EZLN. Nach Kämpfen mit der Armee wird ein Waffenstillstand vereinbart.

1995

Februar: Die Regierung erläßt Haftbefehle gegen die Rebellenführer und befiehlt eine neue Offensive. 20.000 Zapatisten fliehen in die Berge.

Mai: Zweite Gesprächsrunde über indigene Rechte und Autonomie in San Andrés.

August: Die Mehrheit von 1,3 Millionen befragten Mexikanerinnen und Mexikanern spricht sich für eine Verwandlung der EZLN in eine zivile politische Kraft aus.

1996

Februar: Regierung und Zapatisten einigen sich auf ein erstes Teilabkommen über eine Autonomie der Provinz Chiapas.

Juni: Erster Auftritt der Revolutionären Volksarmee (EPR).

Juli: „Erstes Interkontinentales Treffen für Humanität und gegen Neoliberalismus“ mit rund 6.000 Menschen aus 42 Ländern im Lacandonen-Urwald.

August: Die Zapatisten verlassen den Verhandlungstisch.

Oktober: Mit der Teilnahme von Comandante Ramona am Nationalen Indigenen-Kongreß kommt erstmals ein Zapatist offiziell nach Mexiko-Stadt.

November: Die Parlamentskommission für Versöhnung und Frieden (Cocopa) schlägt ein Gesetz zur Umsetzung der Abkommen von San Andrés vor, das Präsident Zedillo ablehnt.

1997

Januar–Juni: Zunehmende Militarisierung der Konfliktparteien und Eskalation der paramilitärischen Gewalt.

September: Marsch der 1.111 Zapatistas nach Mexiko-Stadt anläßlich der Gründung des zivilen Arms der EZLN.

Dezember: Paramilitärs ermorden 46 Menschen in der Stadt Acteal. Präsident Zedillo reagiert mit weiteren Truppenentsendungen und entläßt den Innenminister.

1998

Januar: Der neue Innenminister Francisco Labastida Ochoa erwägt eine Verfassungsreform zugunsten der Ureinwohner und kündigt an, die paramilitärischen Gruppen überprüfen zu lassen. Zudem verspricht er schnelle Hilfe für die rund 6.000 Vertriebenen. Der Gouverneur von Chiapas tritt zurück. Über 80.000 Menschen demonstrieren am 12. Januar gegen die Paramilitärs. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei wird eine Frau getötet. su

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