■ Querbild: Lebe lieber ungewöhnlich
Der Himmel bläst Trübsal. Ordnungshüter Gabriel ist tief erschüttert, daß die Erdlinge die Ehe zum maroden Provisorium verkommen lassen. Abgesandte Amorboten - gespielt mit einer wunderbaren Mischung aus muffiger Verbissenheit und linkischem Aktionismus von Holly Hunter und Delroy Lindo – sollen noch einmal mit aller Gewalt und himmlischer Macht menschliche Launen unterwerfen. Der arbeitslose Putzmann (E. Mc Gregor) und Celine (C. Diaz), die Tochter seines Ex-Chefes, müssen einander verfallen. Koste es mühsame Wiederauferstehung und komplizierte Lösegeldregelungen, was es wolle. Danny Boyles (Trainspotting) Ausflug ins Screwball-Fach sucht den trotzigen Vergleich zu den Großen dieses Faches wie Preston Sturges oder Billy Wilder. Doch wo es bei Sturges boshaft und bissig wird, setzt Boyles Life Less Ordinary amüsante Gewaltakte, zitiert aus dem eigenen Repertoire oder holt schlicht den Hammer raus. Zum Kitsch fehlt ihm die Eingabe, und so muß ein umjubelter Traumtanz den ganzen Schmalztopf abdecken. Und so hängt bald alles an den Schauspielern, die aus jeder Geste noch einen komischen Funken schlagen, auch wenn der Plot gerade im Unentschiedenen baumelt. big
Abaton, Cinemaxx, Zeise
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen