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„Das ist alles Käse“

■ Münchens Staatsanwälte weisen Leo Kirchs Behauptung zurück und ermitteln weiter

München (rtr/dpa/AP) – Die Münchner Staatsanwaltschaft hat die Unschuldsbehauptung des Medienunternehmens von Leo Kirch in dessen Steuerhinterziehungssache zurückgewiesen. Kirch hatte unter Berufung auf einen Brief der Schweizer Staatsanwaltschaft behauptet, der Vorwurf, Kirch habe bei undurchsichtigen Transaktionen in der Schweiz 400 Millionen Mark hinterzogen, habe sich als unbegründet erwiesen. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte zu Kirchs Erklärung: „Das ist alles Käse.“

Die Ermittlungen gegen Kirch seien noch nicht abgeschlossen. Es sei weiter offen, ob seine Behörde nach Abschluß der Ermittlungen Anklage erhebe oder das Verfahren einstelle. Zunächst warte man die Ermittlungsergebnisse der Schweizer Kollegen ab. In dem von Kirch veröffentlichten Brief des Zürcher Bezirksanwalts Dieter Jann heißt es, die in der Schweiz sichergestellten Unterlagen böten keine Hinweise auf die von den Ermittlern vermuteten Manipulationen.

Der Münchner Oberstaatsanwalt Peter Schlicht sagte dazu, die Schweizer Kollegen hätten dort „eine Würdigung angestellt, die ihnen gar nicht zusteht“. Die Forderung der Kirch-Gruppe nach einer Einstellung der Ermittlungen sei derzeit nicht angebracht. „Wenn wir die Akten aus der Schweiz haben, werden wir sie auswerten und uns dann die nächsten Schritte überlegen.“ Schlicht fügte hinzu, „vielleicht liegen die Dinge gar nicht in der Schweiz, sondern in Liechtenstein“. Erst vergangene Woche hatten Fahnder in dieser Sache die Bremer Kanzlei des Kirch-Vertrauten und Steuerberaters Joachim Theye durchsucht.

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