: Sie können auch anders nach Berlin ziehen
■ Bremens „Home Company“will das Umzugsgeschäft rationalisieren. Und alle sollen gewinnen.
Wer in eine andere Stadt umzieht, muß ja auch irgendwie seine Möbel transportieren. Im Normalfall holt man bei verschiedenen Speditionen Angebote ein und entscheidet sich nach ausführlichem Studium von Grund-, Kilometer und Wochenendsonderpreisen seufzend für den Mietwagen mit „Selbstfahrer“.
Diese Prozedur gehört nun der Vergangenheit an, verspricht die „Möbel-Umzugs-Zentrale“, MUZ. Mit ihrem neuen, elektronischen Verfahren, Möbeltransporte abzuwickeln, sollen alle Beteiligten zu Gewinnern werden. Speditionen, private Haushalte, die Wirtschaft und sogar die Umwelt – alle würden von einer Idee profitieren, die 1996 mit dem „Freiburger Innovationspreis“ausgezeichnet wurde.
Die erstaunlich simple Idee ist, daß Speditionen ihre LKWs am Ankunftsort neu beladen und nicht, wie oft üblich, leer zurückfahren. Selbst wenn das für Spediteure kein ganz neuer Gedanke ist, neu ist es auf jeden Fall für ihre Kunden.
Wie das funktionieren soll? Stellen Sie sich vor, Sie wollen nach Berlin umziehen. Wollen Sie nicht? Macht nichts. Gehen Sie trotzdem mal in Gedanken zur „Möbel-Umzugs-Zentrale“(MUZ). Das ist sowas wie eine Mitfahr-Zentrale, aber für Sachen statt für Menschen. Sagen Sie der MitarbeiterIn am Info-Desk, wohin sie umziehen möchten und vergessen Sie nicht die List e aller Möbelstücke, die Sie mitnehmen wollen. Denn darum geht's. Die Möbelstücke samt Maßangaben werden in die Datenbank der Möbel-Mitnehm-Zentrale eingegeben – und wenn Sie Glück haben, hängen kurz darauf die Spediteure in der Warteschleife Ihrer Umzugszentrale, um Ihnen ein konkretes Angebot zu machen. Das Vergleichen also bleibt Ihnen auch hier nicht erspart – aber auf einem ganz anderem Preisniveau, sagt Rolf Poppe, Leiter der Bremer Annahmestelle „Home Company“.
Die Angebote der Speditionen seien bis zu 50 Prozent billiger als nach dem üblichen Verfahren – und die Vermittlungsquote liege bei etwa 90 Prozent. Und was bringt das nun für die Umwelt? Rein rechnerisch könnte durch den Einsatz der MUZ die Hälfte aller LKW- Fahrten vermieden werden, was praktisch den Kohlendioxyd-Ausschuß in Deutschland erheblich verringern würde.
Wer noch mehr über die neue Möbel-Umzugs-Zentrale erfahren möchte, kann bei Rolf Poppe unter
Kai Dahme
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