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Neuer Gipfel im Gespräch

■ USA wollen im Nahostkonflikt vermitteln. Treffen Arafat/Netanjahu für Februar geplant

Washington (AP) – Ein Gipfeltreffen zwischen dem palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat und dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu soll nach Vorstellungen des US-Präsidenten Bill Clinton den Friedensprozeß wiederbeleben. Clinton schlug bei seinen Unterredungen mit Arafat in Washington vor, daß Außenministerin Madeleine Albright ein neues Treffen zwischen den beiden Politikern koordinieren und versuchen solle, die Differenzen zwischen den palästinensischen und israelischen Vorstellungen über den israelischen Abzugs zu überbrücken. Als Zeitpunkt sei ein Termin im Februar im Gespräch.

Nach einem ersten Treffen war Clinton am Donnerstag abend nochmals zu einer Unterredung mit Arafat zusammengekommen. Obwohl es zu keinen konkreten Ergebnissen kam, zeigte sich Arafat ermutigt. Er verlangte, daß die Israelis weitere 60 Prozent des Westjordanlandes räumen müßten. Netanjahu will nur zehn Prozent des Gebiets räumen und auch die nur, wenn die Palästinenser härtere Maßnahmen gegen den Terrorismus ergreifen. Arafat erklärte, er habe Clinton Dokumente überreicht, die belegten, daß der Palästinensische Nationalrat die dort festgeschriebene Vernichtung Israels aus der Charta der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) gestrichen habe. Netanjahu hatte dies zu einer Hauptforderung erhoben.

Arafat warf Netanjahu vor, die palästinensischen Bemühungen zum Kampf gegen den Terrorismus verdreht darzustellen. Doch sei die Autonomieregierung bereit, weitere Schritte zu unternehmen, solange die Errichtung eines unabhängigen Staates von den Israelis nicht zerstört werde, sagte Arafats Chefunterhändler Sajeb Erekat. Albright schlug einen größeren israelischen Abzug aus dem Westjordanland vor, der an palästinensische Maßnahmen gegen den Terror gekoppelt ist. Bisher hat Israel den Palästinensern 27 Prozent des Westjordanlands und den größten Teil des Gazastreifens überlassen. Kommentar Seite 12

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