Bildung der Zukunft?: Priorität Arbeitslehre Multimedia und USUS
■ Bremer SPD stellt ein Papier mit Grundlagen zur Bildungspolitik vor
Die Bremer SPD will die „Schule fit für die Zukunft machen“. Ulrike Hövelmann, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, stellte das unter diesem Motto stehende Grundlagenpapier zur Bildungspolitik am Montag vor. Das Lernfeld Arbeitslehre (Berufsorientierung, Berufsvorbereitung) soll bis in die Oberstufe hinein verstärkt werden, um Schüler auch über Chancen in einzelnen Berufen aufzuklären.
Außerdem wolle die SPD multimediales Lernen in der Schule verstärken und auch für die nötige Ausrüstung mit Computern sorgen, sagte Hövelmann. Die umstrittenen USUS- Schul-Vergleichstests hält sie für überaus sinnvoll, da „die Qualität schulischer Arbeit intern laufend überprüft werden muß“. Jedoch sei es nicht das Ziel, zu einem „ranking“der Schulen zu kommen.
Eine weitere Forderung in dem SPD-Papier lautet, ganztägige Betreuungsschulen zu erhalten und sogar auszuweiten. So können Schulen, die in Eigeninitiative Mittagessen- und Nachmittagsangebote organisieren, auf Anschubhilfe von seiten der Senatorin für Bildung hoffen. Ein „Personalmix“soll den Unterrichtsausfall minimieren. Außer Lehrkräften könnten auch ErzieherInnen und SozialpädagogInnen engagiert werden, um Stundenausfall zu verhindern.
Das Grundlagenpapier spricht sich weiterhin für eine solidarische Ausbildungsfinanzierung durch Betriebe aus, die nicht selbst ausbilden. Der Berufsschulunterricht solle flexibel und an den Bedürfnissen der Betriebe orientiert gestaltet werden. Die Integration behinderter und nichtbehinderter Kinder und Jugendlicher, möglichst die gesamte Sekundarstufe I hindurch, ist der letzte Grundsatz.
Hövelmann sieht das Grundlagenpapier als Position der SPD-Bildungspolitik, die in nächster Zeit öffentlich debattiert werden soll. Der Anfang dazu wird mit einem Forum zum Thema „Arbeitslehre“gemacht, das am 19. Februar von 15 bis 18 Uhr im Haus der Bürgerschaft stattfindet. kade
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