: Sonia Gandhi will nun doch an die Macht
■ Witwe des früheren Premierministers tritt zu Wahlen in Indien an
Neu-Delhi (rtr/AFP/taz) – Sonia Gandhi, die Witwe des 1991 ermordeten indischen Ministerpräsidenten Rajiv Gandhi, will nun doch bei den Wahlen kandidieren. Die Nachrichtenagentur UNI meldete gestern, die gebürtige Italienerin werde im früheren Wahlkreis ihres Mannes in Amethi im Bundesstaat Uttar Pradesh kandidieren. Gandhi beteiligt sich erst seit kurzem auf Drängen der Kongreßpartei an deren Wahlkampagne, ohne bisher selbst zu kandidieren. In Indien finden zwischen dem 16. Februar und dem 7. März Parlamentswahlen statt. 1996 war die Kongreßpartei erstmals von der hindu-nationalistischen BJP als stärkste politische Kraft Indiens abgelöst worden.
Gestern zündeten Kongreß- Mitarbeiter ihr Parteibüro in Hyderabad (Uttar Pradesh) an. Sie protestierten damit gegen einen Beschluß der Partei vom Samstag, den früheren Ministerpräsidenten P.V. Narashima Rao nicht erneut als Kandidaten aufzustellen. Rao wird vorgeworfen, die Zerstörung der Babri-Moschee in Ayodhya durch Hindu-Fanatiker nicht verhindert zu haben.
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