■ Berliner Telegramm: Grüne Medizin auf der roten Insel
Fidel hat einen dicken Kater vom Rum, doch vor den Kästen Kubas lagern amerikanische Schiffe und sorgen dafür, daß kein Aspirin die Insel erreicht. Das hat ihm bis vor kurzem anhaltende Kopfschmerzen bereitet. Da half nur noch Hühneropfern beim Santero oder viel „Cuba libre“. Doch seit 1992 ist damit Schluß, denn die Freundesgesellschaft Berlin–Kuba e. V. unterstützt in der Stadt Pinar del Rio den Anbau von Heilpflanzen, die Heilpflanzenforschung an der Universität sowie den Aufbau einer Medikamentenfabrik. Jeweils im Frühjahr und im Herbst schickt der Verein 10 bis 15 Brigadisten für je drei Wochen zur Arbeit auf die Heilpflanzenfelder oder in die Medikamentenfabrik. Die Kosten müssen von den Brigadisten selbst getragen werden, doch dafür werden sie betreut und können sich ein Bild von der Situation in Kuba machen. Fidel freut sich. Er hat neben sich ein Glas mit Weidenrindenextrakt und Essigsäure stehen. Sein Kopf ist schmerzfrei. Jetzt bleibt nur noch der Streß mit dem wunderlichen Alten aus Rom. eb
Freundesgesellschaft Berlin–Kuba e. V., Grimmstr. 6, 10967 Berlin, Tel. 6912025. Internet: http://www.berlin.de/kuba/fbk.htm
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