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Unsozialer Müll

■ St. Pauli soll nicht allein für Touris zahlen

Hamburg soll ein neues Gebührensystem für Müllabfuhr und Gehwegreinigung bekommen. Unter anderem ist im Gespräch, die Kosten für den großen Fegeeinsatz auf St. Pauli auf alle Hamburger Haushalte umzulegen. Laut Koalitionsvertrag sollen dafür Anwohner in Touristenvierteln entlastet werden.

Einmal fegen pro Woche kostet zur Zeit 2 Mark 19 pro Gehwegmeter und Quartal. In reinen Wohnstraßen reicht das aus. Auf stärker frequentierten Wegen aber kommen die Müllwerker häufiger. Die Rechnung steigt entsprechend. Absoluter Spitzenreiter: die Reeperbahn. Zweimal täglich kommen die Kolonnen, für 38 Mark 73 pro Meter und Quartal.

„Das ist ein sozial ungerechtes Gebührensystem“, plädiert GAL-Fraktionschefin Antje Möller dafür, die hohen Folgekosten der Besucherströme auf alle Hamburger umzulegen. Brigitte Köhnlein, Sprecherin der Umweltbehörde, bestätigt die Reformpläne. Bevor über die Reinigungsgebühren entschieden werde, stünde jedoch noch ein anderes Thema an: Auch die Gebühren für den Hausmüll sollen geändert werden, um mehr Anreize zur Müllvermeidung zu schaffen. Nähere Informationen sind erst Ende der Woche zu erwarten, nach einem Treffen von Umweltbehörde, Mietervereinen, Grundeigentümerverband und Umweltorganisationen zur Neugestaltung der Gebühren.

Informationen der Mopo, wonach der Senat die Stadtreinigung verkaufen wolle, wies die Sprecherin gestern zurück. Das Papier, auf das sich die Zeitung stützt, sei lediglich eine Bestandsaufnahme, was verkauft werden könne. „Das heißt keinesfalls, daß der Senat plant, die Stadtreinigung zu verkaufen.“Es wäre, auch ein klarer Bruch der Koalitionsvertrags. fis

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