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Neuer Arbeitslosenrekord erreicht

■ In Deutschland sind 4,82 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Ost-Arbeitsminister fordern Aufstockung von ABM. Offiziell werden heute die Zahlen bekanntgegeben

Berlin (rtr/AP) – Die Schätzungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes über den neuen Arbeitslosenrekord bestätigen sich. Im vergangenen Monat waren offiziell 4.823.184 Menschen ohne Erwerbsarbeit registriert. Zwar gibt Bernhard Jagoda die amtliche Statistik erste heute bekannt, doch vermeldeten gestern verschiedene Nachrichtenagenturen die Zahl vorab. Bundesweit liegt die Arbeitslosenquote bei 12,6 Prozent.

Im Dezember waren noch 4,522 Millionen Menschen bei den Arbeitsämtern registriert, im Januar nahm die Zahl damit um 301.601 zu. In Ostdeutschland verloren besonders viele ihre Arbeit. Dort liegt die Quote mittlerweile bei 21,1 Prozent, im Westen beträgt sie 10,5 Prozent. Im Westen stieg die Quote von Dezember zu Januar um 0,6 Prozentpunkte an.

Angesichts der dramatischen Entwicklung forderten die Arbeitsminister der ostdeutschen Bundesländer gestern zusätzliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM). Die Bundesanstalt für Arbeit habe genügend Geld dafür, erklärten sie in Berlin auf einer Tagung. Einige Zehntausend solcher Stellen seien vonnöten, damit sich „eine ABM-Eiszeit wie 1997“ nicht wiederhole. Die Mittel für ABM waren im vergangenen Jahr gekürzt worden. Die fünf Arbeitsminister gehen davon aus, daß ein Sofortprogramm noch in diesem Quartal wirksam werden könne. Sie halten es für realistisch, 100.000 neue ABM-Stellen einzurichten. Mit Arbeitsförderung könne die Beschäftigungskrise zwar nicht bewältigt werden, geförderte Arbeit sei aber die bessere Alternative zur Finanzierung von Arbeitslosigkeit, erklärten die Minister.

Indessen verbreitete Bundeskanzler Kohl gestern vorsichtigen Optimismus. Bei einer Freiluftveranstaltung im oberpfälzischen Berching sagte er, trotz Wirtschaftswachstums werde sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt zwar nicht deutlich entspannen, es werde aber „sicherlich Verbesserungen geben“. Wenn auch nicht in dem erwünschten Ausmaß.

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