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Kein Geld für Tegel-Ausbau

■ BBF-Ausschuß lehnt Konzept ab. Investor verläßt Bieter-Konsortium für Schönefeld

Eine Planung für einen Ausbau des Flughafens Tegel wird es erst einmal nicht geben. Der Finanzausschuß der Flughafenholding Berlin-Brandenburg (BBF) hat ein Konzept der BBF-Geschäftsführung abgelehnt, mit dem für die Erweiterung der Abfertigungskapazitäten in Tegel konkrete Vorstellungen erarbeitet werden sollten. Das Konzept sei wirtschaftlich nicht tragbar, hieß es.

Der Finanzausschuß wird deshalb dem Aufsichtsrat der BBF auf seiner Sitzung am 13.Februar vorschlagen, die Finanzmittel in Höhe von etwa einer Million Mark für die Planung nicht freizugeben. Dagegen hat der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) in der Berliner Morgenpost angekündigt, er werde trotz des negativen Votums aus dem Finanzsausschuß bei der Aufsichtsratssitzung für eine Freigabe der Gelder votieren, um die umstrittene Ertüchtigung Tegels zu ermöglichen. Eben davor hatte der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Böger zusammen mit dem Chef der Brandenburger Staatskanzlei, Jürgen Linde, am Montag gewarnt. Ein Ausbau von Tegel, der etwa 120 Millionen Mark kosten werde, „gefährdet das Flughafenprojekt in Schönefeld“, hieß es. Hintergrund des Streits ist die Befürchtung der SPD in Berlin und Brandenburg, die CDU wolle Tegel länger offenhalten als im „Konsensbeschluß“ von 1996 vereinbart.

Derweil wurde bekannt, daß sich die amerikanische Gesellschaft Airport Group International aus einem der vier Konsortien zurückgezogen hat, das sich für den Ausbau von Schönefeld bewirbt. Die Bewag, bisher Partner der Airport Group, sucht jetzt einen neuen Partner. bpo

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