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„Alles läuft planmäßig“

■ Hafenstraßen-Genossenschaft wird heute gegründet / Initiator Waitz zufrieden

Es geht voran: Heute abend wird sich die neue Hafenstraßen-Genossenschaft gründen. „Alles läuft planmäßig“, bestätigte Rechtsanwalt Hans-Jochen Waitz gestern gegenüber der taz.

Auf der Gründungsversammlung, die in einer Schule in St. Pauli stattfindet, wollen die 36 GenossenschaftlerInnen ihren Vorstand wählen und eine Satzung beschließen, die jede Spekulation mit der Immobilie ausschließt. Der Mindestbeitrag für die Genossen-schaftsmitglieder soll nach Informationen der taz lediglich 100 Mark betragen. Waitz: „Wir wollten die Genossenschaftler nicht nach Reichtum zusammenstellen“.

Zwei Drittel der Neu-Genossen und -Genossinnen sind Persönlichkeiten des „öffentlichen Lebens“, darunter der Geschäftsführer der Patriotischen Gesellschaft, Carl Ernst Borgstede, die Präsidentin der Hochschule für bildende Künste, Adrienne Goehler, und der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Günter Mertens. Weitere zwölf Genossinnen und Genossen wurden inzwischen von den BewohnerInnen der bunten Häuser benannt.

Nach dem Eintrag der Genossenschaft ins Genossenschaftsregister sollen dann in den nächsten Wochen die konkreten Übernahmebedingungen zwischen der Genossenschaft und Stadtentwicklungssenator Thomas Mirow ausgehandelt werden. Grundlage: Ein von der Mirow-Behörde in Auftrag gegebenes „Verkehrswert-Gutachten“, in dem der Preis für die Häuserzeile bestimmt werden soll. Da die Gutachter nach Informationen der taz bei ihrer Wertermittlung kaum über den Grundstückswert hinausgehen werden, dürfte sich der in drei Raten zahlbare Kaufpreis auf rund 2,5 Millionen Mark belaufen. Danach haben Senat und Bürgerschaft im Herbst das letzte Wort. Doch es bestehen kaum Zweifel daran, daß die im vergangenen Februar in der Bürgerschaft zustandegekommene 66 zu 49 Stimmenmehrheit für die Genossenschaftslösung im zweiten Anlauf eher deutlicher ausfallen wird.

Marco Carini

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