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„Alles Panik“

■ Bavaria-Betriebsrat gegen Holsten-Übernahme. Senat: „Nichts entschieden.“

„Holsten ist nicht unser Wunschkandidat“, zeigt sich der Betriebsratschef der Bavaria-Brauerei, Werner Henne, gegenüber der taz wenig begeistert über das neueste Übernahmeangebot der Konkurrenz. „Ich gehe davon aus, daß die aus Panik an die Öffentlichkeit gegangen sind, weil sie befürchten, zum dritten Mal leer auszugehen.“

Holsten-Vorstandssprecher Wilfried Rinke signalisierte im Hamburger Abendblatt die Bereitschaft seines Unternehmens, sich die Traditionsbrauerei auf St. Pauli einzuverleiben. 1997 hatte der Senat Bavaria vorübergehend übernommen, um den Betrieb vor der Schließung zu bewahren. Nun wird ein Käufer für die Reprivatisierung gesucht. Holsten würde die 370 Arbeitsplätze über drei Jahre garantieren, mittelfristig den Standort auf dem Kiez aber wohl aufgeben. „Jede Marke erleidet Schaden, wenn ein Standort aufgegeben wird“, so Henne. Die Bavaria mit ihren Marken Astra und Ratsherrn solle „eigenständig“bleiben. Das garantiere eine „hochmotivierte Mannschaft“. Am liebsten würden die Bavarianer von einem „potenten ausländischen“Unternehmen wie dem dänischen Tuborg-Konzern, übernommen.

Senatssprecher Ludwig Rademacher sieht den Holsten-Vorstoß ebenfalls nicht als Vorentscheidung. Das Angebot sei „nichts Neues“. Ob mit Holsten einer „Hamburger Lösung“der Vorzug gegeben wird, „muß sich erst noch zeigen“. Eine „langfristige Standortgarantie“der Bavaria auf St. Pauli sei auch für den Senat eine Priorität. Derzeit sondiert das Bankhaus M. M. Warburg die Angebote, über die Ende März entschieden wird. sim

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