: Ins Kino
Wenn OO7 in der Mönckebergstraße herumturnt oder dumpfbackige Profs mit augen-klimpernden Studentinnen auf dem Campus herumturteln, dann scheint ganz Hamburg das kurzatmig zu verfolgen. Daß die Hamburger Filmförderung jetzt acht Dokumentarfilme fördert, ist zwar keine Popcorn-Sensation, erfüllt aber ihre eigentliche Bestimmung als cineastische Interessensvertretung und Unterstützerin ambitionierter, aber unlukrativer Unterfangen. Denn auch wenn das TV mit seinen Autofocus-Features und Prospekt-Idyllen, das gerne vergessen macht: Der Dokumentarfilm gehört ins Kino. Peter Kerns Spielfilm-Dokumentation Brandstifter der Gefühle, die dem Stadtschreiber von St.Pauli, Hans Eppendorfer ein filmisches Denkmal setzen will, wird mit 146.000 Mark gefördert. Benjamin Geisslers Zeitsprung, der das Verhältnis zwischen Deutschland und Polen beleuchtet, wird mit 120.000 Mark unterstützt. Hartmut Bitomskis Film über Bomber B-52 erhält 90.000 Mark. Und Henny Honigmanns Portrait über den brasilianischen Dichter Carlos Drummond de Andrade, O Amor Natural, wird mit 60.000 Mark bedacht. Für Peter Sempels Ginsberg-Hommage Husler For Life gibt es 4.800 und für Jochen Hicks Sex/Live in L.A. 8.000 Mark. Hoffentlich, gibt's ein paar von diesen demnächst in Ihrem Kino.
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