: Bergmann besorgt
■ Arbeitssenatorin fürchtet Verschlechterung der Ausbildungssituation in diesem Jahr
Mit Sorge blickt Arbeitssenatorin Christine Bergmann (SPD) auf das Ausbildungsjahr 1998. Der Mangel an betrieblichen Ausbildungsstellen sei seit Jahren erschreckend, und nur noch jeder fünfte Betrieb (21 Prozent) bilde aus. Fast zwei Drittel (63 Prozent) aller Ausbildungsplätze seien aus öffentlichen Mitteln finanziert. Allein in Berlin investiere der Staat in die berufliche Bildung etwa 100 Millionen Mark.
Für dieses Jahr erwartet Bergmann 35.700 Schulabgänger, etwa 1.200 mehr als letztes Jahr. Sie appellierte an die Wirtschaft, mehr Lehrstellen einzurichten. Die Betriebe dürften sich nicht nur von kurzfristigem Kostenkalkül leiten lassen. Auch in diesem Jahr würden vom Senat zusätzliche Mittel zur Sicherung der Ausbildung zur Verfügung gestellt werden.
Frau Bergmann kritisierte, daß die Wirtschaft im vergangenen Jahr „bei weitem nicht genug betriebliche Ausbildungsplätze bereitgestellt“ habe. Der Staat habe wieder die Ausbildungslücke schließen müssen, um die jungen Menschen nicht ohne Berufsperspektive und damit ohne Zukunft zu lassen. ADN
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