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■ Olympias Sieger: Stolzes Land des omnipotenten MaurersÖsterreich (hat den großen Maier Hermann)

Ist Hermann Maier mit seiner olympischen Bilanz zufrieden? Ja, sagte er, nachdem gestern im Riesenslalom das zweite Gold eingefahren war. „Aber den Zeus werd' ich kaum einholen!“ Das sind die Sprüche, die Stars machen. Hermann Maier (25), Maurer, wird in Österreich geliebt, verehrt, bewundert, weil er zuverlässig – Salto mortale bei der Abfahrt hin oder her – wie ein Roboter von Sieg zu Sieg eilt und dabei doch das Image des unverdorbenen Naturburschen zu bewahren versteht. Den entthronten Skilegenden Toni Sailer und Karl Schranz bleibt nur, ihre Eifersucht auf den Nachfolger durch Bewunderung zu verhüllen. Es boomt nicht nur die Nachfrage Macht Österreich glücklich: MaierFoto: AP

bei der Skischule Maier im salzburgischen Flachau. Österreichs Schigebiete können dank Maier trotz Frühlingstemperaturen auf Gäste aus übersee hoffen, und die bankrotte Skifabrik Atomic will sich mit einem Maier-Ski aus der Krise katapultieren. Seit Herbst haben die Medien eine Maier-Saga gestrickt, die inzwischen auch von Weltblättern wie der New York Times übernommen wurde. Nichts tut den Österreichern so wohl wie der Ruhm, der von außen reflektiert wird. „Unser“ Hermann ist durch seinen medienwirksamen „Jahrhundert-Crash“ (Herald Tribune) und die beiden Golddukaten der Superstar dieser Spiele.

Zu dumm, daß es über seine Biographie nichts Neues mehr zu sagen gibt. Maier-Fans, also alle, werden vom ORF durch Bilder von Maiers zu Hause vor dem Fernsehgerät entschädigt. Freundin Petra, wie Lady Di eine Kindergärtnerin, avancierte zur wahrscheinlich derzeit weltweit bekanntesten Österreicherin, die über das Gefühlsleben des Heros Auskunft geben muß, weil ÖSV- Pressemanager Kimmel dessen Interviewzeiten kontingentiert. Was für ein Glück, daß Maier, um zum Showstar zu werden, nicht wie Hansi Hinterseer zu singen beginnen muß. Ralf Leonhard, Wien

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