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■ Zur PersonCouragiert

Selbst in Stadtteil-Beiräten wird meist gemäß Fraktionszwang abgestimmt. So schien es denn auch eigentlich ausgemachte Sache, daß Schwachhausen sich als erster Bremer Stadtteil gegen „Verhandlungen“mit den Castor-Transpor-teuren aussprechen würde.

Keine Atomtransporte über bremisches Gebiet?! – Horst Bertram von der AfB, so berichtet seine grüne Kollegin Annemarie Thurmann-Jajes, habe dieses Ansinnen ausgesprochen absurd gefunden: „Was soll das ganze!?“Den Antrag eingebracht hatte die „Bürgerinitiative gegen Atomtransporte durch Bremen“. Die Grünen hatten ihn auf die Tagesordnung gesetzt und „penetrant darauf bestanden“, daß er auch behandelt würde.

Denn inzwischen hat sich schon ein Drittel aller Beiräte gegen die Atomtransporte durch Bremen entschieden. Und warum sollten die Castors, so fragt die BI, nicht auch ums dichtbesiedelte Bremen einen Umweg machen? Wie um Frankfurt. Oder um Lübeck.

Sieben der 22 Beiräte in Bremen haben dem Antrag bisher zugestimmt – in Schwachhausen sollte er erstmals kippen: Denn hier schienen mit acht Stimmen bei CDU und AfB gegen acht Stimmen bei SPD, Grünen und PDS die Fronten klar. Und Patt hieß Ablehnung. Doch es kam anders. Die Regel durchbrach Schwachhausens zweiter AfB-Beirat, der erst seit Ende 1997 dabei ist. Aus Gewissensgründen. Sein Name: Jan Hendrik Plump. ritz

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