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Ärger im Alltag? Rhododendron noch mal!

Veenendaal (epd) – Der niederländische „Bund gegen das Fluchen“ gibt nicht auf. Auch in diesem Jahr versucht er hartnäckig, seinen Landsleuten das beliebte „God verdomme“ abzugewöhnen. „Wir sollen Gottes Namen nicht mißbrauchen“, sagt Rijk van de Poll, der Direktor des Bundes. In Veenendaal bei Utrecht ist die Zentrale des Bundes. Von hier aus führen van de Poll und vier Mitarbeiter den Kampf gegen die nationale Sünde des Fluchens. Poster, Aufkleber, Bierdeckel, Broschüren und ein Papagei als Markenzeichen sind die Mittel. „Sei kein Papagei – Fluch nicht“, fordern große Poster auf allen Bahnhöfen die Reisenden auf. „Ein Fluch ist kein Volltreffer“ heißt die Kampagne in Fußballstadien. Und auf einer Kinderpostkarte bibbert ein Pinguin: „Von Fluchen wird mir kalt.“ Als Fluch-Alternative empfiehlt der Bund die Formel „Rhododendron“, die sich allerdings bisher nicht durchsetzen konnte.

Von den Aktionen der 21 Anti- Fluch-Kommandos im ganzen Land finden manche allerdings nicht den Beifall der Zentrale in Veenendaal. So klagte der Bibliothekenverband in Gelderland, daß fromme Leser mit literarischen Flüchen kurzen Prozeß machten und sie einfach aus den Büchern kratzten. Das gehe zu weit, beschied man in Veenendaal und druckte kleine Warnschilder: „Achtung dieses Buch enthält Flüche!“

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