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Neuer UNO-Clinch um Irak

■ Der Sicherheitsrat will über eine neue Resolution beraten: Wenn Bagdad nicht spurt, wird angegriffen

New York (rtr) – Das Abkommen zwischen der UNO und dem Irak ist kaum unterzeichnet, da bastelt der Weltsicherheitsrat auch schon an einer neuen Resolution gegen den Irak. Großbritannien, der treueste Verbündete der USA im jüngsten Konflikt, strebt eine Resolution an, in der Irak bei einem Bruch der Vereinbarung zur Waffenkontrolle Vergeltung angedroht wird. Frankreich, das gemeinsam mit Rußland und China im Irak-Konflikt gelegentlich die Rolle eines Gegenspielers der USA einnahm, will nach Angaben des Außenministeriums in diesem Fall ebenfalls ernste Konsequenzen androhen. Gleichwohl möchte die Regierung in Paris aber keine Resolution unterstützen, in der automatisch das Recht auf militärische Strafmaßnahmen gegen den Irak festgeschrieben wird. Damit sind die nächsten Konfliktlinien im Sicherheitsrat bereits vorgezeichnet.

Die USA gehen zudem davon aus, daß sie bei einer neuerlichen Behinderung der Waffeninspekteure autorisiert sind, das Ziel der Waffenkontrolle mit Gewalt durchzusetzen. Präsident Bill Clinton hat bereits angekündigt, daß es dann nicht wieder zu einem monatelangen Gerangel kommen werde. Außerdem sollen die US-Streitkräfte am Golf stationiert bleiben, bis Iraks Staatschef Saddam Hussein seine Vertragstreue bewiesen hat. Der UN-Sicherheitsrat wollte gestern in New York zusammentreten, um über das Abkommen zu befinden und über eine neue Resolution zu beraten.

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