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Tierversuchs-Gegner durchsucht

■ Affenforscher Professor Andreas Kreiter fühlt sich belästigt

Die Staatsanwaltschaft hat gestern die Wohnung der Vorsitzenden des Vereins „Tierversuchsgegner Bremen - Menschen für Tierrechte“und die Räume des AStA an der Bremer Uni durchsucht. Hintergrund ist ein Flugblatt, auf dem die Tierversuchsgegner und der AK Gesellschafts- und Kommunalpolitik der Universität Bremen unter Angabe der Adresse und Telefonnummer Kreiters dazu aufgerufen haben, den Affenforscher anzurufen, um ihm die Meinung zu sagen. Mit Hilfe der Durchsuchung soll der Urheber ermittelt werden, da im Flugblatt kein Verantwortlicher im Sinne des Presserechts genannt ist.

Kreiter habe aufgrund des Flugblattes Drohbriefe und Anrufe erhalten, sagte Staatsanwalt Uwe Picard gegenüber der taz. „Das war Psychoterror“. Deshalb ermittelt Picard gegen die Tierschützer jetzt wegen Verleumdung und Körperverletzung. Gunnar Z., Vorsitzender der Tierschützer, sieht in der Durchsuchung hingegen „einen politischen Akt“. „Wir haben eine Adresse veröffentlicht. Das ist nicht verboten. Hier geht es darum, die Meinungsfreiheit zu beschränken.“Da der AK Gesellschafts- und Komunalpolitik Zugang zu den Räumen der AStA hat, wurde auch dort durchsucht. Bei der Durchsuchung wurden Unterlagen und zwei Computer beschlagnahmt. kes

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