: Die Regierung Kambodschas und Prinz Ranariddh beschließen Waffenruhe, die seine Rückkehr ermöglichen soll
Phnom Penh (dpa/AP) – In dem Konflikt zwischen kambodschanischen Regierungstruppen und Anhängern des entmachteten Ministerpräsidenten Prinz Norodom Ranariddh haben gestern beide Seiten eine Waffenruhe erklärt. Die Einstellung der Kämpfe ist Teil eines japanischen Friedensplanes, der zu Parlamentswahlen am 26. Juli führen soll. Zunächst hatte Ranariddh gestern im Exil in Bangkok eine einseitige Feuerpause seiner Truppen bekanntgegeben. Später sagte Informationsminister Khieu Khanarith in Phnom Penh, auch die Regierung erkläre die sofortige Waffenruhe.
„Wir prüfen jetzt den Waffenstillstand“, sagte der Zweite Ministerpräsident und starke Mann Kambodschas, Hun Sen. Er hatte Ranariddh im vergangenen Juli mit einem Staatsstreich gestürzt. Die Kämpfe trieben seitdem Zehntausende in die Flucht nach Thailand. Mehrere hundert Menschen kamen ums Leben.
Trotz verfügter Waffenruhe dauerten gestern sporadische Kämpfe an. Neben der Überwachung des Waffenstillstands dürften auch die Guerillas der Roten Khmer Probleme machen, die bisher Ranariddh unterstützten und sich an die Waffenruhe nicht gebunden fühlen. Schwierig wird auch die Integration der maximal 2.000 Kämpfer Ranariddhs in die regulären Einheiten. Der Friedensplan sieht eine Begnadigung Ranariddhs vor, wenn er erwartungsgemäß von einem Gericht in Phnom Penh wegen Waffenschmuggels und Zusammenarbeit mit den Roten Khmer verurteilt werden sollte. Dann stünde seiner Kandidatur bei den Wahlen im Juli nichts im Wege. Viele westliche Länder halten seine Kandidatur für ausschlaggebend, um die Wahlen anerkennen zu können.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen