: Lauschen unerwünscht
■ Vor Vermittlungsausschuß: Berufsgruppen fordern erneut Ausnahmen vom Lauschangriff
Hamburg (dpa) – Kurz vor den Beratungen des Vermittlungsausschusses kommenden Montag über Nachbesserungen beim Großen Lauschangriff haben Ärzte, Psychologen, Journalisten und Beratungsstellen deutliche Einschränkungen gefordert. So verlangte Bundesärztekammer-Präsident Vilmar, Arztpraxen und Krankenhäuser vom Lauschangriff auszunehmen. Das Arztgeheimnis verdiene ebenso wie das Beichtgeheimnis und die Vertraulichkeit des Wortes der Abgeordneten verfassungsrechtlichen Schutz, sagte Vilmar am Freitag.
Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands, Hermann Meyn, forderte, Journalisten müßten ausgenommen werden. „Es geht nicht um Privilegien für Journalisten, es geht um die Wahrung des Redaktionsgeheimnisses, um einen Bestandteil der Pressefreiheit.“ Die Beratungsorganisation Pro Familia drängte in einem Brief an den Ausschuß darauf, Schwangerenberatungsstellen vom Lauschangriff auszuklammern.
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