piwik no script img

Neues zur UmfrageHundekot stört

■ Bürgerbefragung in der Neustadt: Der BUND präsentiert erste Ergebnisse

Die Wohnstraßen in der Neustadt „werden vom Blech dominiert“, und wenn neben den parkenden Autos auch noch Mülltonnen stehen, „wird der Fußweg zum Hindernisparcours“. So faßte Peter Müller, Verkehrsreferent vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), in der vergangenen Woche erste Ergebnisse einer BUND-Umfrage in der Neustadt zusammen.

Im Januar hatte der BUND an 1.500 Haushalte in acht Neustädter Wohnstraßen zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Kirchweg Bögen mit 40 Fragen über die Lebensumstände in ihrem Stadtviertel verteilt. Die Befragung ist Teil des lokalen Agenda 21-Programms und sollte vor allem die Verkehrsproblematik im Stadtteil unter die Lupe nehmen. Aber auch Lebensqualität und Freizeitmöglichkeiten im Stadtteil waren Gegenstand der Umfrageaktion vom BUND.

„Immerhin 302 ausgefüllte Fragebögen haben die Neustädter an uns zurückgeschickt“, freute sich Verkehrsreferent Müller über das Interesse der Anwohner, die auch zur Vorstellung der Ergebnisse zahlreich erschienen waren.

Das Autoproblem in den befragten Straßen ist besonders ernstzunehmen, förderte die Umfrage zutage: Einerseits klagen die Bewohner über Autolärm und durch parkende Autos versperrte Fußwege – andererseits besitzen 60 Prozent der befragten Haushalte mindestens einen Wagen. Nur zwei Prozent könnten sich vorstellen, auf ihren PKW zu verzichten. Um die Wohnstraßen zu entlasten, sind viele Anwohner für Sammelparkplätze. Eine große Freifläche hat sich allerdings noch nicht gefunden.

Zum größten Übel wurde von 15 Prozent der Hundekot auf Gehwegen erklärt. Eine ältere Dame warf allerdings ein, daß sie auch schon menschliche, männliche Wesen beim Urinieren ertappt hätte.

Außerdem wünschen sich die Neustädter mehr Grünanlagen, freuen sich aber auch über den Werdersee, dem Freizeitziel Nummer eins unter den Befragten. Überragende 78 Prozent gaben an, regelmäßig das nahe Gewässer aufzusuchen.

Komplett ausgewertet sind die Fragebögen allerdings nicht: Statistiken für die einzelnen Straßen fehlen noch. „Dadurch kann konkret auf Probleme in den betreffenden Straßen eingegangen werden“schilderte Peter Müller. „Für Hundekot könnten spezielle Abfallbehälter aufgestellt werden“, schlug ein Anwohner vor. Andere plädierten für mehr Bänke und Fahrradabstellplätze. Auch beim Pflanzen von Bäumen würden sie selber mit anpacken. Bürgeranträge und Nachbarschaftsgespräche sollen helfen, die Ideen der Befragten durchzusetzen. Eines konnte Müller bereits zusichern: „Alle Vorschläge und Umfrageergebnisse werden an die Behörden weitergeleitet.“ km

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen