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Waffen-Uran für Garching

■ Rußland genehmigte Lieferung nach Bayern

Moskau/München (AP) – Die russische Regierung hat nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Itar-Tass einen Vertragsentwurf zur Lieferung von 1.200 Kilogramm hochangereicherten Urans nach Deutschland genehmigt. Ministerpräsident Wiktor Tschernomyrdin habe grünes Licht gegeben, hieß es in der Meldung, die sich auf Mitarbeiter der Regierung berief.

Demnach wird das Uran, das zu neunzig Prozent aus dem brennstofftauglichen Isotop 235 besteht, im Lauf von zehn Jahren nach Deutschland geliefert. Die ersten 400 Kilo sind für den Forschungsreaktor in Garching bei München vorgesehen.

Die Abgeordnete der Bündnisgrünen im Bayerischen Landtag, Irene Maria Sturm, verurteilte den Vertrag. Damit werde die letzte Verantwortlichkeit für eine Nichtweiterverbreitung von atomwaffenfähigem Material abgelegt. Dies widerspreche auch internationalen Vereinbarungen. Die Grünen hatten von der bayerischen Staatsregierung wiederholt verlangt offenzulegen, woher das Uran für den umstrittenen Forschungsreaktor in Garching kommen werde.

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