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Rabatte in der Hosentasche

Für Daheimgebliebene: Mit dem Hamburger Ferienpaß läßt sich die schulfreie Zeit billig und vergnüglich über die Bühne bringen  ■ Von Roswitha Tröger

„Paddelspaß mit Paddel-Meier“gibt's erst im Sommer, doch ein Besuch im Buddelschiff-Museum kann schließlich auch vergnüglich sein. Und der ist für BesitzerInnen des Hamburger Ferienpasses schon in den nächsten zwei Wochen billig zu haben: Das Jugendinformationszentrum (JIZ) hat streng darauf geachtet, daß es keine Mogelpackungen unter den Angeboten gibt. Mindestens 35 Prozent Rabatt mußten die Veranstalter gewähren, um ins Programm zu kommen. Das hat selbst Hagenbecks Tierpark mitgemacht.

Über 175 Angebote für Kinder und Jugendliche (bis 17 Jahre) finden sich in dem hundert Seiten starken Heftchen im Hosentaschenformat. Mit dem Ferienpaß reicht das Taschengeld für Nachmittage im Schwimmbad, Museumsbesuche oder Bootfahren. Viele Angebote, zum Beispiel das Museum der Elektrizität „electrum“, sind von Natur aus kostenlos – und deshalb nicht schlechter. Auch wenn sich unter den Jugendlichen, so wissen JIZ-Mitarbeiter zu berichten, hartnäckig das Gerücht hält, daß „was nichts kostet, auch nichts wert ist“. Einige Anbieter erheben nur deshalb eine „Schutzgebühr“von 50 Pfennig.

Zum ersten Mal gilt der Paß nicht nur im Sommer, sondern auch während der Frühlings- und Herbstferien. Angepaßt ans Hamburger Schmuddelwetter stehen vom 7. bis 22. März aber vor allem Dinge auf dem Programm, die drinnen Spaß machen – Kurse zum Beispiel, wo man selber Trickfilme drehen kann, Schwimmbad- oder Museumsbesuche. Die verbilligten HVV-Karten sind erst in den Sommerferien zu haben.

Wieviel sie kosten werden, steht noch nicht fest, läßt sich aber rechtzeitig im Internet erfahren. Unter www.hamburg.de hält das JIZ dort das Ferienpaß-Angebot, ständig aktualisiert, ab Sonntag bereit. Bei der 5. KidCom, den gemeinsamen Computertagen für Großeltern, Eltern und Schüler, können Interessierte einige Internet-Seiten selbst gestalten. Darüber hinaus können die FerienpaßnutzerInnen per e-mail ihre Kritik und Ideen direkt an das JIZ weitergeben.

Vor 30 Jahren war an so etwas noch nicht zu denken. Trotzdem ließ sich die Stadt 1969 den von ihr erfundenen Ferienpaß einiges kosten. Stolze 630.000 Mark wurden für die zwanzig Angebote von der Hafenrundfahrt bis zur Michel-Besteigung locker gemacht. Kein Wunder, daß gerade mal 45.000 Pässe ausgegeben wurden.

Heute läuft das meiste über Subventionen der Anbieter. Hamburg hat die 150.000 Veranstaltungsprogramme mit den Ferienpässen drucken lassen und die meisten bereits an Hamburgs Schulen verteilt. Wer bis jetzt noch leer ausgegangen ist, kann sich den Paß im JIZ, Steinstr. 7, oder im Schulinformationszentrum, Hamburger Straße 37, abholen.

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