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Lufthansa erobert den asiatischen Markt

■ Die deutsche Fluggesellschaft verbündet sich mit der All Nippon Airways, der größten Fluglinie Asiens. Statt teurer Erweiterung des Streckennetzes setzt Lufthansa-Chef Jürgen Weber erfolgreich auf s

Berlin/Frankfurt (taz/AFP) – Die Lufthansa weitet ihr Flugnetz in Asien aus, ohne selbst neue Routen zu befliegen. Der Trick ist ganz einfach: Sie schließt sich mit der größten Fluggesellschaft Asiens, der All Nippon Airways (ANA), zusammen. Noch in diesem Jahr wollen sie Gemeinschaftsflüge – sogenannte Code- Sharing-Dienste – zwischen Frankfurt und Tokio aufnehmen. Damit fällt für die Fluggäste beim Umsteigen das lästige Wiedereinchecken weg. Die Lufhansa kann die ANA-Flüge wie eigene Flüge anbieten.

Das Kooperationsabkommen bietet zunächst den beiden Fluggesellschaften Vorteile. So können sie die Flughafeninfrastruktur und das Bodenabfertigungspersonal der jeweils anderen Gesellschaft mitbenutzen. Die Zusammenarbeit auch im technischen Bereich wird derzeit untersucht. Aber auch die Passagiere sollen davon profitieren: Bei ANA gesammelte Meilen können sich Vielflieger zum Beispiel künftig bei Lufthansa anrechnen lassen und umgekehrt, und sie können die Flughafen- Lounges beider Gesellschaften nutzen. Damit setzt Lufthansa- Chef Jürgen Weber konsequent seine eingeschlagene Route fort. Durch die strategischen Allianzen – ANA ist der siebte Partner der Lufthansa – kann er sich den kostspieligen Ausbau des eigenen Streckennetzes schenken, ohne Passagiere zu verlieren. Darüber hinaus kann er weitere Einsparmöglichkeiten nutzen, wie etwa durch die gemeinsame Anschaffung eines Computernetzes mit der skandinavischen SAS oder die gemeinschaftliche Nutzung von Büros in den Städten. 350 Millionen Mark Einsparungen soll die Star Alliance, in der sich Lufthansa, United Arlines, Air Canada, SAS, Thai Airways und Varig zusammengeschlossen haben, erbracht haben. ANA wird nun wohl in absehbarer Zeit ebenfalls in die Star Alliance aufgenommen werden, ebenso wie vielleicht die Singapore Airlines, mit der die Lufthansa bereits im November ein bilaterales Abkommen geschlossen hat.

Mit jährlich über 39 Millionen Passagieren ist ANA der gemeinsamen Erklärung der beiden neuen Partner zufolge die weltweit größte Fluggesellschaft außerhalb der USA. Über 33 Millionen Fluggäste beförderte die Lufthansa im vergangen Jahr, gab sie gestern auf der Berliner Tourismusbörse bekannt. Ihr Betriebsergebnis lag Zeitungsberichten zufolge deutlich über Plan bei 1,2 Milliarden Mark. Dabei dürfte die Asienkrise der Lufthansa mehr genutzt als geschadet haben: Nicht nur Krisenmanager reisen verstärkt in die Region, sondern auch Touristen, die die nach dem Währungsverfall niedrigen Preise dort ausnutzen. lieb

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