■ Vorschlag: Auch für Doofe: Heute und morgen – die erste Berliner Internet-Fete
Was kostet der billigste Neoprenanzug in Südafrika? Wie lautet der vollständige Text zu Hank Williams' Song „Jambalaja“? Keine Frage, das Internet ist schlicht das Medium unseres Informationszeitalters. Dennoch: Für die meisten Leute ist das www gleichbedeutend mit „weltweites Wirrwarr“. Diesen rückständigen Menschen kann jetzt geholfen werden. Was die US-amerikanische Web-Days und die Fête l'Internet in Frankreich sind, erfährt nun auch hier seinen ersten, zaghaften Versuch: Die erste deutschsprachige Internet- Fete in Berlin ist eine Kombination von virtuellen und realen Veranstaltungen an fünf Orten, die sich nicht nur an alte Hasen wendet.
Die Initiative ging vom Institut Français Deutschland aus, das die parallel in Frankreich stattfindende Fête l'Internet kurzerhand nach Berlin transportiert. Verschiedene in Berlin ansässige Internet-Firmen haben sich auf Anhieb bereit erklärt, an diesem Wochenende ihre Türen zu öffnen, um neben ihren speziellen Online-Events auch kostenlose Einführungen anzubieten.
So gibt es bei der Internet-Suchmaschine zeig.de nicht nur gesponserte Pizza, sondern auch eine Online-Versteigerung mit nicht ganz alltäglichen Preisen – wie die Millennium-Uhr, die die Tage bis zum Jahr 2000 rückwärts zählt. Oder einen Tag als Statist bei einer RTL-Serie. Und das Institut Français stiftete gar einen Französischkursus. Der Verein c-base e.V. führt am Freitag ab 20.30 Uhr und am Samstag ab 10 Uhr durch seine zum Raumschiff deklarierten Räume und preist Einstiegskurse für Neulinge. Das Café Global im Haus der Kulturen der Welt stellt seine Terminals von jeweils 12 bis 18 Uhr zum freien Surfen zur Verfügung. Und Die Botschaft – so heißt eine „Agentur für junge Kommunikation“ – kommt mit einer Live- Übertragung von der Cebit in Hannover daher.
Im Vergleich zur französischen Fête l'Internet ist die Beteiligung zwar eher gering, doch das soll sich in Zukunft ändern. Das Ziel: „Daß nächstes Mal auch die Oma in Friedenau bei ihrem Enkel am Rechner sitzt“, so Matthias Bonjer von der Botschaft: „Die Love Parade hat ja auch mit nur 300 Leuten angefangen!“ Kirsten Niemann
Ausführliches Programm: www.internetfete.de
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