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Eine wichtige Stütze der Gesellschaft

In den USA leben vier Millionen Kinder in Haushalten, denen Großmütter vorstehen. Für 1,3 Millionen Kinder sind sie die einzigen erwachsenen Bezugspersonen. Das Gewicht der Großmütter in der US-amerikanischen Kindererziehung ist derart gewachsen, daß die Amerikanische Vereinigung der Pensionäre (AARP) eine Hotline eingerichtet hat, wo Großmütter sich Rat holen oder auch freie Enkel suchen können. Überlastete Mütter können sich nach Großmüttern erkundigen, die noch Kapazitäten frei haben. In einem Land, in dem 73 Prozent der Mütter berufstätig sind, und in dem staatliche Kinderbetreuung schlecht und private schier unerschwinglich ist, würde die Wirtschaft ohne Großmütter zusammenbrechen. Das Pflegegroßeltern-Programm, dessen Mittel zu 80 Prozent aus der 1993 von Bill Clinton geschaffenen „Körperschaft für den Dienst an der Öffentlichkeit“ stammen, bringt im ganzen Land Kinder und ältere Menschen – vorwiegend Frauen – zu deren gegenseitigem Nutzen zusammen.

Eine besondere Rolle spielt die Großmutter im schwarzen Ghetto amerikanischer Städte. In der Hauptstadt Washington betreuen 180 vom Senior Citizen Council organisierte Frauen im Alter von 60 an aufwärts 450 verwahrloste Kinder, deren Eltern im Gefängnis sitzen, drogenabhängig oder einfach zu jung sind, um zu begreifen, welche Verantwortung ihnen durch ein Kind zugewachsen ist. Es sind meist die Großmütter, die Kinder und Enkel gleichermaßen am Leben halten. Für die schwarze amerikanische Großmutter gilt, was für ihre russische Schwester reklamiert wird: Babuschka ist's, die den Zusammenhalt der Gesellschaft garantiert.

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