Gehag-Verkauf stoppen

■ Gewerkschaften und Mieterverein befürchten Verkauf an Spekulanten

Die Gewerkschaft IG BAU und der Berliner Mieterverein haben den sofortigen Stopp des Verkaufs der Landesanteile am Gehag- Wohnungsunternehmen gefordert. Unter den gegebenen Bedingungen sei kein seriöser Verkauf möglich, sagte der IG-BAU-Vorsitzende Klaus Pankau.

Er äußerte die Befürchtung, daß der Gehag-Landesanteil von 75 Prozent für 1,5 Milliarden Mark an die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz AG (Heidenheim) verkauft werde. WCM-Großaktionär Karl Ehlerding habe in Fachkreisen einen äußerst zweifelhaften Ruf als Spekulant. Die WCM habe das höchste Angebot unterbreitet. Die Gewerkschaft befürchtet, daß die WCM gezwungen wäre, Teile des Gehag-Grundbesitzes weiterzuverkaufen. Anfang nächster Woche wird der Lenkungsausschuß des Senats eine Vorentscheidung treffen.

Der Geschäftsführer des Mietervereins, Hartmann Vetter, rief die 33.000 betroffenen Gehag- Mieter zum Protest auf. Der Mieterschutz sei bei einem Verkauf der Gesellschaft an die „Finanzspekulantin WCM“ nicht mehr gewährleistet.

Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) dementierte gestern Verkaufsverhandlungen mit der WCM. Das Unternehmen gehöre nicht zum Bieterkreis. dpa, ADN