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Tote bei Lagerunruhen

■ Malaysias Behörden gehen hart gegen illegale Flüchtlinge aus Indonesien vor

Berlin (taz) – Bei Unruhen in einem Abschiebelager in der Nähe der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur sind gestern morgen mindestens vier Menschen getötet worden. Nach Behördenangaben handelt es sich um drei Indonesier und einen Polizisten. Andere Quellen sprechen von fünf bis 20 Toten. In dem Lager Semenyih schoß die Polizei auf randalierende Flüchtlinge. Hunderten der meist indonesischen Flüchtlinge gelang die Flucht. Unruhen gab es auch in einem anderen Lager.

Nach Flüchtlingsangaben waren die Unruhen in Semenyih ausgebrochen, weil verdorbene Lebensmittel verteilt worden waren. Die Flüchtlinge werfen den Behörden vor, damit den Widerstand gegen Abschiebungen brechen zu wollen. Die Regierung bekennt sich zu einer abschreckenden Flüchtlingspolitik. Die neun Abschiebelager sind überfüllt, seit viele Indonesier ihre Heimat wegen der schweren Wirtschaftskrise verlassen und vielen Arbeitsmigranten gekündigt wurde. Sven Hansen

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