: Sackgasse Grindelhof
■ CDU will Rückbau verhindern. Verkehrsbehörde: Baubeginn steht
Ein ewiger Streit um Einbahnstraßenregelung, Bürgersteigbreite und Geschwindigkeitsbegrenzung am Grindelhof im Uni-Viertel ist zwischen AnwohnerInnen, Gewerbetreibenden und der Verkehrsbehörde beigelegt: „Ich rechne damit, daß es noch vor den Sommerferien losgeht mit der Neugestaltung des Grindelhofs“, gab sich Behördensprecher Jürgen Asmussen gestern optimistisch. Eine Million Mark stehen im städtischen Haushalt bereit, damit sich der Motorverkehr auf der innerstädtischen Hauptverkehrsstraße beruhigt.
Doch Christoph Muermann von der AnwohnerInnen-Initiative ist skeptisch. Die CDU, sagt er, „wird heute in der Bürgerschaft den Stopp des Rückbaus Grindelhof beantragen“. Das stimmt: Im letzten Moment wollen die Christdemokraten als Interessenvertreter der Geschäftsleute am Grindelhof das Straßenbauprojekt verhindern. Denn der Behördenplan, den Grindelhof zwischen Grindelallee und Bornstraße in Richtung Hallerstraße zwecks Verkehrsberuhigung zur Einbahnstraße mit Tempo 30 zu erklären, belaste die anliegenden Betriebe, gefährde Arbeitsplätze, führe zu mehr Umwegfahrten und mehr Verkehr und koste „Geld, das Hamburg sinnvoller verwenden kann“.
Stimmt nicht, entgegnen die Fraktionen der rot-grünen Regierung und wollen den CDU-Antrag niederstimmen. Immerhin sei ja – als Kompromiß für die Geschäftsleute – im weiteren Verlauf des Grindelhofs weiterhin Zweirichtungsverkehr vorgesehen, mit einer Wendemöglichkeit an der Kreuzung Grindelhof/Allende-Platz. „Erneut endlose Diskussionen“, wie Muermann sie fürchtet, werde es nicht geben. Hoffentlich. hh
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