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Protest für Kitas

■ Wohlfahrtsverbände gegen Einsparungen

VertreterInnen der Wohlfahrtsverbände und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) protestierten gestern vor dem Schöneberger Rathaus gegen weitere Finanzkürzungen bei Kindertagesstätten und Schülerläden. Die GEW forderte, auf Kürzungen bei den freien Trägern ganz zu verzichten.

Der Hauptausschuß des Abgeordnetenhauses hatte in der vergangenen Woche beschlossen, die Kürzungen der staatlichen Zuschüsse für das dritte Quartal auszusetzen. Die Senatssozialverwaltung hatte die Überweisungen an die freien Träger von Kitas für das zweite Quartal 1998 bereits zwischen 4,5 und sechs Prozent gekürzt.

Der GEW-Vorsitzende Erhard Laube begrüßte die Entscheidung des Hauptausschusses, betonte aber, damit seien die Kürzungen noch nicht vom Tisch. Die Gefahr sei nicht gebannt, sagte auch eine Sprecherin des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege fürchten, daß die Kita- Betreiber durch die Kürzungen in den Ruin getrieben werden.

Unterdessen hat Jugendsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) mit einem Brief an Kita-Leiterinnen und Eltern um Verständnis für die Kürzungen geworben. Die Haushaltssituation zwinge zu Streichungen in allen Bereichen, „es gibt keine Tabus mehr“.

Durch die Zurücknahme der Kürzungen für das dritte Quartal werde das Geld nicht mehr. Insgesamt sollen die freien Träger von Kitas und Schülerläden in diesem Jahr 26,2 Millionen Mark weniger bekommen. Sie stellen in ihren 1.100 Einrichtungen 37.000 Plätze zur Verfügung, darunter 645 Eltern-Kinder-Läden mit 12.770 Plätzen. dpa

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