■ Surfbrett: Wie der Monat, so die Regel
Philipp Becker ist in Uruguay geboren, hat ein Diplom als Agraringenieur erworben, beackert heute aber weniger den Boden als das Computernetz an diversen Landwirtschaftsabteilungen der Technischen Universität München. Er muß sich um IBM-RS6000-Rechner kümmern und vergißt darüber völlig, zu erklären, was die Abkürzungen „DVS“ oder „GSF“ bedeuten. Damit scheint er seine vernetzten Arbeitsplätze zu bezeichnen. Bei all der Technik ist Becker doch Bauer geblieben. Er sammelt Bauernregeln, die ja schon immer ähnlich verquer klangen wie das Kauderwelsch der Informatiker. Unter www.edv.agrar .tu-muenchen.de/dvs/persons/ becker/bauernrg.html sind für jeden Monat ein paar Prachtstücke nachzulesen. Für heute paßt am besten: „Gebärdet sich der April wie toll, wird Scheune und auch Keller voll.“ Noch toller wird's im nächsten Monat: „Wenn im Mai die Bienen schwärmen, kann der Bauer vor Freude lärmen.“ Aber auch Beckers Weisheit ist zu Ende, wenn es heißt: „Geht der Hirsch naß in die Brunft, kommt er trocken heraus.“ Da fragt der Sammler ganz verwirrt: „Was soll das denn...?“ Niklaus@taz.de
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