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Unterm Strich

Der Regisseur und Schauspieler Rolf Olsen ist am Freitag im Alter von 78 Jahren am Starnberger See gestorben. Das teilte seine Frau, die österreichische Schauspielerin Ilse Peternell, am Sonntag mit. Der gebürtige Wiener erlag einem Krebsleiden. Olsen war vor allem durch seine komischen Rollen, unter anderem mit Heinz Erhardt, bekannt geworden. Auch als Regisseur bevorzugte er leichte Komödien. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“, „Der Arzt von St. Pauli“ und der „Pfarrer von St. Pauli“ mit Curd Jürgens. Zusammen mit Gunther Philipp, Fred Kraus und Hilde Bernd spielte er in den 50er Jahren in München unter dem Namen „Die kleinen Vier“ Kabarett.

Joachim Walther bleibt hart: Nach Ansicht des Schriftstellers ist dem PEN die Vereinigung seiner beiden west- und ostdeutschen Organisationen wichtiger als eine echte Klärung von Stasi-Fällen im Verband (siehe taz von gestern). Sollte es dabei bleiben, werde er aus dem PEN austreten, „so schwer mir dieser Schritt auch fällt“, sagte Walther, der dem Ehrenrat des westdeutschen PEN-Zentrums angehörte, am Montag der dpa in Berlin. Zwar erwarte er darüber noch Diskussionen, „aber ich fürchte, die Mehrheit ist fusionswillig“, was im Grunde auch natürlich sei, denn zwei deutsche PEN-Zentren machten auf die Dauer keinen Sinn. Nur sauber sollte die Vereinigung vor sich gehen, darauf müsse er schon bestehen. Ansonsten komme man sich, so Walther im Interview, „doch auch veralbert vor, wenn man sich so viel Arbeit im Ehrenrat wie auch mit einer umfangreichen Dokumentation gemacht hat“.

Franz Hummel hat eine Oper über Joseph Beuys geschrieben. „Beuys“ soll am 27. Mai in Düsseldorf uraufgeführt werden. Schauplatz des Musiktheaters, dem bisher größtenteils unveröffentlichte Texte des 1986 verstorbenen Künstlers als Grundlage dienen, wird eine ehemalige Industriehalle sein. Die musikalische Leitung der Koproduktion mit den Wiener Festwochen liegt bei dem taiwanischen Dirigenten Wen- Pin Chien, die Inszenierung bei Hermann Schneider. Das Bühnenbild der Oper, die am 5., 6. und 7. Juni in Wien zu sehen sein soll, stammt von dem Arte-Povera-Künstler Jannis Kounellis.

Die von dem 1939 in München geborenen Komponisten Hummel vertonten Beuys-Texte seien „Basis für eine Reihe assoziativer Szenen“. Gestalten aus frühen Beuys-Performances von Goethes Iphigenie bis zu Siegfried und Zeitgenossen wie Andy Warhol werden im jüngsten Werk Hummels auftreten, der sich vor allem mit der Oper „Blaubart“, aber auch mit einem Stück über Michail Gorbatschow einen Namen gemacht hat. Alle Figuren dürften als „Personifikationen einzelner Aspekte“ im Werk des Düsseldorfer Aktionskünstlers angesehen werden, so der „Beuys“- Regisseur Hermann Schneider.

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