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Vom Frauenzentrum ins Fitneßstudio

Auf privaten Matratzen übten die ersten Selbstverteidigerinnen im frauenbewegten Deutschland der siebziger Jahre ihre Tricks und Techniken. Die Vorkämpferinnengruppe in Berlin vergrößerte sich, frau zog zum Training ins „Lesbische Aktionszentrum“ und schließlich in eigene Räume: Der „SelbstverteidigungsVerein für Frauen“, die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland, gründete sich 1976 im Westberliner Stadtteil Schöneberg.

Der Verein ist noch immer der größte seiner Art in Deutschland. Doch inzwischen hat sich einiges getan: Nicht nur in Frauenzentren, auch in Kampfsport- und Volkshochschulen und selbst von der Polizei werden im ganzen Bundesgebiet Selbstverteidigungskurse für Frauen angeboten. Und das mit einiger Spezialisierung: Wochentraining und Workshops gibt es mittlerweile auch für körperlich behinderte und für ältere Frauen. Das nordrhein-westfälische Frauenministerium bezahlt sogar Kurse für Schülerinnen.

Kommerzialisiert und als Trend vermarktet, ist die Idee aus der Frauenbewegung vor allem in den achtziger Jahren in die Fitneßstudios geschwappt. „Eine gute Schule kann den nötigen politischen Überbau leisten“, meint Petra Westerhove vom Berliner „SelbstverteidigungsVerein“ zum Training außerhalb der Frauenprojekte. Doch mit Trainern können sich viele ihrer Kolleginnen nicht anfreunden – schließlich gehe es um mehr als bloße Technik: Selbstverteidigung sei weibliche Selbstbehauptung. Kerstin Marx

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