: Alles rund ums Ei
■ Italienische Gockel sind besonders elegant. Deshalb dürfen sie auch beim Euro mitmachen. Sachbücher über Vergangenheit und Gegenwart
Weil es Ostern ist, darf natürlich das Huhn nicht fehlen. Alle lieben Hasen. Wer liebt ein Huhn? Hauke tut es. Im zarten Alter von zwei Jahren wollte er kein Pferd, sondern ein Huhn. Er hat seine Mutter überzeugt. Nun liebt sie auch Hühner. Sie hat nicht gerade eine Selbsthilfegruppe gegründet, aber doch Leute gesucht, die Hühnerliebhaber sind. Dabei hat sie eine Menge gelernt. Sie kann einen rassigen eleganten Italiener von einem urigen Appenzeller unterscheiden, oder ein kuscheliges Seidenhuhn von den häuslichen Wyandotten. Was sie gackern, versteht sie auch. Die Hühner erkennen sie an ihrer Stimme. Weil sie stark kurzsichtig sind, geraten sie leicht in Panik. Deshalb klopft sie immer ans Hühnerhaus, bevor sie reingeht. Wer jetzt auch Hühner will, statt Pferd oder Hund: Vier Stück sind eine gute Zahl, drei Hennen, ein Hahn. Für die selbstbewußten Hühnerdarstellungen in diesem „Mehr-als-Sachbuch“ ist Katharina Lausche zuständig.
Sylvia Brandis: „Mein Huhn“. Ab 8, rororo Sachbuch, 12,80 DM
Spezialgebiet Pharao
Das Thema riecht nach der guten alten Vorcomputerzeit. Da las man spannende Bücher über die Ausgrabungen im Tal der Könige, über Tutanchamun und Ramses III. Und man löste das Rätsel der Hieroglyphen. Doch auch nach dem dicksten Schmöker hatte man noch längst nicht das Fachwissen, das dieses kleine Wissenschaftsbuch vermittelt. Es ist nicht nur einfach ein Buch, es ist eine Wundertüte voller Überraschungen. Da gibt es Räder, beladen mit Informationen, die zu drehen sind. Fenster und Türen lassen sich öffnen, Schablonen wollen gehoben sein. Ob das Niltal nun trocken oder überschwemmt ist, entscheidet ein Zug an der Papierlasche.
Anita Ganeri: „Pharaonen und Mumien“. Ab 8, Koppenrath, 22,80 DM
Europa, wo bist du?
Wer kennt das neue Europa? 45 Länder gehören dazu. Wer hätte das gewußt? Solche Wissenslücken lassen sich jetzt mit dem Europalexikon leicht beheben. Wer mehr wissen will, wird auch bedient. Jedes Land hat seine bunte Karte, mit bekanntesten Sehenswürdigkeiten, Eigenarten, Vokabeln, statistischen Angaben. Wichtig für „Stadt, Land, Fluß“ und künftige Reisen. Warum muß man gerade für Finnland lernen „Ja minulla on jano“ (Ich habe Durst)? Ob da schon mal einer verdurstet ist?
Heidemarie Brosche/Astrid Rösel: „Ich lebe in Europa“. Ab 10, Ravensburger, 19,80 DM
Lexikon der Tiere
Das große „Lexikon der Tiere“ wiegt schwer in der Hand. Es ist nach dem zoologischen System geordnet. So kommt zusammen, was zusammengehört. Wunderschöne Fotos zeigen die Lebensräume der Tiere, ein Stammbaum die Verwandtschaft. Das Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Obwohl ich nicht herausgefunden habe, was fehlt. Selbst die Ausgestorbenen und Ausgerotteten sind dabei. Ein gelungenes Schmökerbuch, das zeigt, wie schön die Welt ist und wie vorsichtig man sie liebhaben muß.
Hans D. Dossenbach: „Das Lexikon der Tiere“. Ab 8, Sauerländer Kinderbuchverlag Luzern, 48 DM
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen