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Kapitalismus as usual

■ Das letzte von Bertelsmann, Boeing, Deutsche Bank, Levi Strauss, McDonalds, Hyundai, Indonesien, China, Japan, dem DAX, den deutschen Bauern und von dem langsam ins Meer sickernden Gift

Berlin (taz) – Mehr Profite vom Himmel: US-Flugzeugbauer Boeing erwartet im ersten Quartal 1998 einen Gewinn vor Steuern zwischen 400 und 450 Millionen Dollar.

Mehr Jeans für China: US-Textilkonzern Levi Strauss will seine blauen Hosen wieder in China produzieren. Aus Protest gegen die Verletzung der Menschenrechte hatte das Unternehmen vor fünf Jahren das Land verlassen.

Mehr Burger in Südostasien: Trotz Krise will die US-Restaurantkette McDonalds mehr als 2.000 neue Restaurants in der asiatisch-pazifischen Region eröffnen.

Weniger Essen für Indonesier: Indonesien droht wegen der Dürreperiode und der Abwertung seiner Währung eine Nahrungsmittelknappheit. Die FAO befürchtet Hunger für 7,5 Millionen Menschen. Laut der UN-Organisation sind die Preise für Nahrungsmittel wegen der Rupien-Abwertung im vergangenen Jahr um die Hälfte gestiegen.

Weniger Steuern für Japaner: Die japanische Regierung will die Konjunktur mit einem Sonderprogramm von zehn Billionen Yen (etwa 136 Milliarden Mark) ankurbeln. Zugleich soll die Einkommenssteuer um vier Billionen Yen gesenkt werden, um die Bürger zu mehr Konsum anzuregen.

Weniger Jobs bei Hyundai: Der südkoreanische Autohersteller Hyundai will 15.000 Stellen streichen. Ein Drittel der Belegschaft würde seinen Job verlieren. Die Verkaufszahlen seien im ersten Quartal um die Hälfte gegenüber 1997 zurückgegangen.

Mehr Punkte für den DAX: Am Frankfurter Aktienmarkt verabschiedete sich der Deutsche Aktien-Index mit 5.317 Punkten ins Osterwochenende.

Weniger Punkte für den DAX: Der Chefökonom der Deutschen Bank, Norbert Walter, erwartet, daß in den folgenden Monaten die Aktienkurse wieder um zehn Prozent nachgeben.

Weniger Bauern: Das Landwirtschaftsministerium meldet für 1997 einen Anstieg der Pleiten in der Land- und Forstwirtschaft um ein Fünftel.

Mehr Gift im Meer: Hunderte Tonnen von Giftgasgranaten aus dem Ersten Weltkrieg sollen vor der niederländisch-belgischen Küste auf dem Meeresboden rosten. Belgiens Regierung soll die Granaten 1920 dort versenkt haben.

Und größere Konzerne: Die Bertelsmann AG soll am Einstieg in die französische Regionalpresse interessiert sein, meldet die französische Wirtschaftszeitung La Tribune. Unser Weltbild stimmt doch noch! Die 68er

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