: Schlampiger Staat
■ Handwerksbetriebe beklagen schlechte Zahlungsmoral der öffentlichen Hand
Viele Berliner Handwerksbetriebe klagen über erhebliche Liquiditätsprobleme aufgrund von offenen Rechnungen privater und öffentlicher Auftraggeber. Das ergab eine Umfrage der Handwerkskammer unter 6.500 Firmen des Baugewerbes.
Eine schlechte Zahlungsmoral attestierten danach 21,1 Prozent der Betriebe den Senatsverwaltungen, 18,3 Prozent den Bundesbehörden und 12,9 Prozent den Bezirksämtern. Fast die Hälfte aller örtlichen Betriebe bekomme Aufträge von der öffentlichen Hand.
Die Kammer betrachtet die Zahlungsunpünktlichkeit als eine Ursache für die zahlreichen Konkurse in der Branche. Bei manchen Betrieben seien Außenstände von bis zu einer halben Million Mark aufgelaufen.
Die Klagen des Handwerks hielt der Referatsleiter in der Senatsbaubehörde, Peter Oettel, für unbegründet. Gemäß der Verdingungsordnung würden Rechnungen von den Behörden in der Regel spätestens zwei Monate nach Eingang beglichen. Zu Verzögerungen könne es allerdings kommen, wenn Schlußrechnungen unbelegte Mehrkosten auswiesen oder eingereicht würden, ohne daß die vereinbarten Leistungen vollständig erbracht worden seien. dpa
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