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US-Banken fusionieren

■ Der Finanzmarkt in den USA zieht sich zu wenigen Machtzentren zusammen

Berlin/New York (taz/AP/rtr) – Amerikas Banken fusionieren weiter, was das Zeug hält. Gestern wurden erneut zwei Bankfusionen in den USA bekanntgegeben. Wie die New York Times bereits angekündigt hatte, fusionierte die BankAmerica Corp. mit der US- Bank NationsBank Corp. und die Banc One mit der First Chicago NBD. Laut Wall Street Journal ist durch den Zusammenschluß der NationsBank und der BankAmerica mit einer Bilanzsumme von 570 Milliarden Dollar und 5.000 Filialen die größte Bank der Vereinigten Staaten entstanden. Bezogen auf die Zahl ihrer Firmenbeteiligungen belegt sie hinter der in der letzten Woche fusionierten Citigroup Corp. Rang zwei. Der neue Konzern ist in 24 US-Staaten vertreten und der erste, der von der Ost- bis zur Westküste agiert. Schon jetzt ist die NationsBank allein mit Einlagen von 310 Milliarden Dollar die drittgrößte Bank der USA.

Die Fusion soll in zwei Jahren vollzogen sein. Der Börsenwert des neuen Finanzriesen soll bei rund 133 Milliarden Dollar liegen.

Eine weitere Fusion ist der Kauf der First Chicago NBD Corp. durch die Banc One Corp., die dadurch gemeinsam eine vorherrschende Stellung im mittleren Westen haben werden. Der Zusammenschluß der beiden Finanzhäuser hat nach Angaben von Reuters einen Aktienwert von 72 Milliarden und eine Bilanzsumme von 280 Milliarden Dollar. Die beiden Banken zusammen rücken damit an die fünfte Stelle der US-Banken vor.

Nach unbestätigten Informationen der Washington Post ist in Charlotte, dem Firmensitz der fusionierenden NationsBank sogar noch eine weitere Fusion zu erwarten. Die First Union Corporation, ärgster Rivale der NationsBank, soll planen, sich mit Wells Fargo Co. zusammenzuschließen.

„Jeder redet mit jedem“, meinte ein Investment-Banker zu Reuters. In den USA scheint seit der Fusion der Bankholding Citicorp mit dem Makler- und Versicherungsunternehmen Travelers Group zur Citigroup Inc. von letzter Woche ein wahres Fusionsfieber ausgebrochen zu sein. Damit setzt sich die Konzentration des US-Finanzmarktes fort, aus der laut Einschätzungen der New York Times vom Montag nur einige wenige Machtzentralen hervorgehen werden. pos

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