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Wie der Euro zu den Europäern kommt

■ Vom Euro-Konto bis zu doppelten Preisschildern bleibt vieles offen

Brüssel (taz) – Bis zum 1. November sollen sich die Banken und die Handelsverbände auf eine freiwillige Selbstverpflichtung für die Euro-Umstellung einigen. Dann will die EU-Kommission prüfen, ob die Verbraucherinteressen gewahrt sind. Von den Banken fordert die Kommission das formelle Versprechen, daß sie für die Einrichtung eines Euro-Kontos sowie für die Umrechnung der nationalen Währungen in Euro keine Gebühren erheben. Wer sich ab 1999 zu einem Euro-Konto entschließe, dürfe keine Mehrkosten gegenüber einem D-Mark-Konto haben.

Außerdem müßten Anfang 2002, wenn die Euro-Münzen und Scheine ausgegeben werden, die nationalen Währungen kostenlos in Euros umgetauscht werden. Dies gelte allerdings nur für „haushaltsübliche Summen“, schränkt die EU-Kommission ein. Damit soll den Banken das Recht vorbehalten werden, etwa bei Spielbanken oder Automatenaufstellern Wechselgebühren zu verlangen. Wieviel eine „haushaltsübliche Summe“ ist, soll nun eine Arbeitsgruppe klären.

Von den Handelsverbänden erwartet die EU-Kommission die feste Zusage, die Preise gleichzeitig in der alten und der neuen Währung auszuzeichnen. Unterschiedliche Ansichten gibt es vor allem darüber, wielange diese Zeit der doppelten Preisschilder dauern soll. Verbraucherverbände fordern, möglichst schon 1999 damit zu beginnen, wenn der Euro bereits für Überweisungen gültig ist. Die Handelsverbände dagegen wollen die doppelte Auszeichung möglichst kurz halten. Schließlich könne der Verbraucher frühestens im Januar 2002 mit Euro-Münzen und -scheinen einkaufen gehen. Spätestens sechs Monate später gibt es dann nur noch Euro. Eine doppelte Auszeichnung danach mache deshalb keinen Sinn mehr. Damit die Geschäfte die Umstellung nicht zu versteckten Preiserhöhungen mißbrauchen, sollen in allen EU-Ländern lokale Preis- Beobachtungsstellen eingerichtet werden. Alois Berger

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