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Flucht vor Salpetersäure

■ Giftunfall in Rothenburgsort ging glimpflich aus. Anlieger evakuiert

Umweltalarm für Hamburgs Feuerwehr in Rothenburgsort. Beim Umpumpen von chemischen Flüssigkeiten aus einem Reinigungstank in einen Tanklastwagen ist es am gestrigen Morgen auf einem Fabrikgelände in der Gustav-Kunst-Straße zu einem Chemieunfall gekommen. „Es kam zu einer chemischen Reaktion zwischen Tank und Entsorger“, so Feuerwehrsprecher Gerd Bramfeld. 51prozentige Salpetersäure wurde freigesetzt, die Polizei evakuierte über 50 Personen aus den umliegenden Firmen.

Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot – darunter dem Wilhelmsburger Umweltzug – an. Durch die Chemiereaktion waren am Kesselwagen Dichtungen geplatzt und der Tank leckgeschlagen. Die ätzende Salpetersäure versickerte entweder in einem Siel oder verflüchtigte sich zu einer gelben Gaswolke. „Wir haben den Kesselwagen sofort unter einen Wassernebel gesetzt“, so Bramfeld. Damit sollte ein weiteres Ausbreiten der Giftwolke verhindert werden. Die Kanalisation konnte rechtzeitig abgedichtet werden, so daß es laut Feuerwehr zu keinen größeren Umweltverschmutzungen gekommen ist.

Nach einer Stunde hatten die Spezialisten des Umweltzuges die Lage unter Kontrolle und die defekten Tanks abgedichtet. Die Flüssigkeit wurde in einen Spezialbehälter umgepumpt. Trotzdem wurden die Tanks noch geraume Zeit unter Wassernebel gesetzt, um einer weiteren Giftgasbildung vorzubeugen. Bramfeld: „Wir wollten die Schäden in Umwelt und Umgebung so gering wie möglich halten.“Am frühen Nachmittag gab die Feuerwehr endgültig Entwarnung. kva

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