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Das Klimaprotokoll von Kioto

Berlin (taz) – Nach zehn Tagen zäher Verhandlung und einer Nachtsitzung – am Schluß waren bereits die Dolmetscher gegangen – ließ der Verhandlungsführer am Vormittag des 11. Dezember 1997 im japanischen Kioto zum letzten Mal sein Holzhämmerchen fallen und besiegelte das Klimaprotokoll. Politiker aus 160 Nationen hatten sich auf ein rechtlich bindendes Abkommen geeinigt, das den Industrieländern vorschreibt, bis 2010 den Ausstoß an sechs klimaschädlichen Gasen auf durchschnittlich 5,2 Prozent unter dem Stand von 1990 zu drosseln.

So soll verhindert werden, daß sich die Erdatmospähre bedrohlich aufheizt – um bis zu 3,5 Grad bis 2100, wenn nichts dagegen getan würde. Dabei mußte sich die EU zu einer Minderungsquote von 8 Prozent verpflichten, die USA zu 7 Prozent, Japan nur zu 6 Prozent. Ein paar Industrieländern wurde ein Zuwachs erlaubt, am stärksten Island (plus 10 Prozent).

Die wichtigsten drei Treibhausgase sind Kohlendioxid, Methan und Lachgas. Dazu kommen drei Typen von Flourverbindungen, die immer mehr als Ersatzstoffe für FCKWs eingesetzt werden.

Im wortreichen Protokoll finden sich noch allerlei Schlupflöcher, durch die Länder wirklichen Klimaschutz umgehen könnten. Die Verhandlung dieser strittigen Details, wie etwa der Handel mit nicht genutzten Verschmutzungsquoten, wurde auf den kommenden Gipfel im November in Buneos Aires verschoben.

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